15-Jährige entführt und vergewaltigt

In Graz ist ein 15 Jahre altes Mädchen entführt und vergewaltigt worden. Sie meldete sich auf eine Annonce, in der eine Babysitterin gesucht wurde - eine Falle, wie sich später herausstellen sollte.

Eine 15-jährige Grazerin ist in der Nacht auf Donnerstag Opfer eines Vergewaltigers geworden, der die Tat offenbar gut vorbereitet hatte.

Deutscher mit guten Ortskenntnissen

Das Mädchen war bereits am Mittwoch in eine offenbar von dem Mann raffiniert aufgebaute Falle gegangen: Er hatte über eine Internetplattform eine Babysitterin gesucht, die 15-Jährige hatte geantwortet und auch ihre Mutter von ihrem Vorhaben informiert.

Mit dem Deutschen - der sich laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher, in Graz gut auskennt und auch hier gelebt haben dürfte - wurde ein Treffpunkt vereinbart: bei der Tram-Endstation in der Krenngasse.

Eigenen Namen und Telefonnummer verwendet

Dort war die junge Frau dann am Mittwoch gegen 20 Uhr 30 offenbar zu dem Mann in den Wagen gestiegen. Es sei noch nicht klar, so Bacher, ob bei der Tat ein Vorsatz gegeben war.

Denn einige Umstände seien merkwürdig: So hatte der Mann seine richtige Telefonnummer verwendet und auch seinen echten Namen angegeben. Ob der Mann tatsächlich ein Kind hat, müsse noch abgeklärt werden, es dürfte aber so gut wie sicher sein.

In Slowenien an Mädchen vergangen

Das Mädchen hatte zunächst noch mit seiner Mutter per SMS Kontakt gehalten, als dann aber die Mutter ihre Tochter anrief, hob der Mann ab - im Hintergrund war das Weinen des Mädchens zu hören. Dann wurde das Gespräch unterbrochen, woraufhin die Mutter die Polizei alarmierte.

Der Verdächtige schaltete das Mobiltelefon dann aus, wodurch sich eine versuchte Peilung durch die Polizei schwierig gestaltete. Dann fuhr er mit seinem Opfer nach Slowenien, wo er dem Mädchen sexuelle Gewalt antat und mit einer Schusswaffe drohte, die sich später als Schreckschusspistole herausstellte.

Angeblich in Deutschland kein Unbekannter

In weiterer Folge fuhr der 44-Jährige - der in Deutschland einschlägig amtsbekannt sein soll - mit dem Mädchen in Richtung Obersteiermark, wo er am Donnerstag gegen 5 Uhr 45 im Rayon der Autobahnpolizei Trieben bei Wald am Schoberpass einen Unfall verursachte, bei dem das Mädchen verletzt wurde. Der mutmaßliche Vergewaltiger konnte vorerst flüchten, das Mädchen wurde zur Behandlung ins Krankenhaus Kalwang gebracht.

Das Mädchen, das völlig durcheinander gewesen sein soll, konnte einem Arzt ihr Schicksal schildern, dieser alarmierte sofort die Polizei. Der Verdächtige wurde in der Nähe des Unfallortes festgenommen. Er wurde am Freitagnachmittag von Ermittlern des Landeskriminalamtes einvernommen und soll sich geständig zeigen.