Diskussion um Verhaltenskodex für Geistliche

Die Diözese Innsbruck gab bekannt, dass sie Missbrauch in Zukunft mit einem Verhaltenskodex vorbeugen will. In der Steiermark überlegt man nun, diesen Verhaltenskodex ebenfalls einzuführen, will zuerst aber noch Gespräche führen.

Künftig sollen in der Diözese Innsbruck alle Priester, Diakone, Ordensleute sowie alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, die mit Kindern zu tun haben, verpflichtend eine Erklärung unterzeichnen - mehr dazu in Kirche verpflichtet sich zu Kinderschutz (tirol.ORF.at; 10.5.2012). Möglichen Tätern in den eigenen Reihen soll damit der Zugriff auf Kinder so schwer wie möglich gemacht werden.

Generalverdacht vermeiden

Laut Georg Plank, Pressesprecher der Diözese Graz-Seckau, wird erst geprüft, ob dieser Verhaltenskodex auch in der Steiermark eingeführt wird: „Entscheidend ist das Ziel, Missbrauch möglichst zu verhindern. Es gibt sicher viele Wege zu diesem Ziel, man muss aber aufpassen, dass wir nicht in ein Eck kippen, wo sozusagen ein Generalverdacht da wäre. Grundsätzlich muss ein gewisses Verhalten in der Kirche selbstverständlich sein und Ziel muss sein, durch Maßnahmen möglichst gut präventiv zu arbeiten."

Schulungen gegen Missbrauch

So werden bereits seit 2010 in Österreich alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Diözese speziell in Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen gegen Missbrauch und Gewalt geschult. Zuständig dafür ist Ingrid Lackner, von der Stabstelle für Kinder- und Jugendschutz in der Diözese: „Mir geht es darum, sensibel zu machen für das Thema sexueller Übergriff, Grenzverletzungen und das Thema Missbrauch, um reflektierter damit umgehen zu können und damit auch professionell zu handeln."

Durch diese Regelungen sowie durch die Arbeit der Klasnic-Kommission soll Missbrauch und Gewalt verhindert, vor allem aber auch die Glaubwürdigkeit der Kirche wieder gestärkt werden.

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