Bürgermeister gegen „Aichfeld-Stadt“

Die Initiative „Kraft. Das Murtal“ fordert die Umsetzung der „Aichfeld-Stadt“, also die Fusion von 15 Murtaler Gemeinden bis 2020. Nicht bei allen Bürgermeistern in der Region stoßen sie mit dieser Idee auf Gegenliebe.

Jährlich 14 Millionen Euro mehr aus dem Finanzausgleich, ein großes Ballungszentrum mit 52.000 Einwohnern, Belebung der Wirtschaft und das Stoppen der Abwanderung: Für die Verantwortlichen von „Kraft. Das Murtal“ liegen die Vorteile einer „Aichfeld-Stadt“ auf der Hand - mehr dazu in Unternehmer fordern „Aichfeld-Stadt“.

"Aichfeld-Stadt" - Ortstafel

"Kraft. Das Murtal"

„Aichfeld-Stadt“ hätte mehr als 52.000 Einwohner

„Eine skandalöse Geschichte“

Dieser Meinung können sich jedoch die beiden Bürgermeister von Spielberg und Knittelfeld nicht anschließen - beide sind vor allem mit der Vorgehensweise der Initiatoren nicht zufrieden.

Kurt Binderbauer, SPÖ-Bürgermeister von Spielberg, kritisiert, dass „Kraft. Das Murtal“ 500 Ortstafeln mit „Aichfeld-Stadt“ aufgestellt habe, die Bürgermeister aber nicht eingebunden waren: „Diese Taferlaktionen ist für mich eine skandalöse Geschichte, weil man hier die Bürgermeister zu einer Information am 15. Juni zitieren will - zitieren lasse ich mich ganz sicher nicht. Man kann das nicht innerhalb von 14 Tagen über das Knie brechen, da wird man noch einige Jahre dazu brauchen.“

„So schnell wie möglich umsetzen“

Grundsätzlich könne man über alles diskutieren, für Binderbauer ist die „Aichfeld-Stadt“ zur Zeit aber nicht umsetzbar. Völlig anderer Meinung ist der Judenburger Bürgermeister Hannes Dolleschall (SPÖ) - für ihn ist die Umsetzung der Idee durchaus realistisch: „Ich halte von der ‚Aichfeld-Stadt‘ sehr viel. Ich glaube, dass diese das einzige Modell ist, um die Abwanderung aus der Region einzudämmen. Daher glaube ich, dass man das so schnell wie möglich umsetzen sollte und bin über jede helfende und unterstützende Stimme dankbar.“

Laut Dolleschall stehen nicht nur die Wirtschaftsbetriebe hinter diesem Projekt - auch in der Bevölkerung gäbe es viele Stimmen, die sich für eine „Aichfeld-Stadt“ aussprechen würden.