Erfolgreiches Jubiläumsjahr für Joanneum

Das Universalmuseum Joanneum hat im Vorjahr mehr als eine halbe Million Besucher angelockt. Der Sparkurs hätte sich nicht negativ ausgewirkt, zog man am Mittwoch Bilanz. Die Eigenerlöse durch Spenden oder Eintrittskarten sind gestiegen.

Das Universalmuseum Joanneum mit Institutionen wie dem Grazer Kunsthaus, dem Schloss Eggenberg oder dem Schloss Stainz gilt als das größte seiner Art in Mitteleuropa. Im Vorjahr feierte man das 200-jährige Bestehen. Trotz eines strengen Sparkurses liegen die Besucherzahlen wieder im langjährigen Schnitt.

Eine halbe Million Besucher im Vorjahr

501.907 Besucher hat das Universalmuseum Joanneum (UMJ) im Vorjahr angezogen. Das sind mehr Besucher als 2010 (486.762). Um für das Jubiläumsjahr gerüstet zu sein, musste vieles umgebaut werden. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ist Mitte November des Vorjahres der erste Abschnitt des Grazer Joanneumsviertels feierlich eröffnet worden. Das Universalmuseum wurde einer zeitgemäßen Frischzellenkur unterzogen – mehr dazu in Joanneumsviertel feierlich eröffnet (18.11.2011). Ein halbes Jahr später zog der Intendant des UMJ, Peter Pakesch, zum ersten Mal Bilanz. Die Umstrukturierungen hätten sein Team motivierter gemacht, so Pakesch, der auch einen Ausblick machte – mehr dazu in Joanneumsviertel: Pakesch zieht Bilanz(30.4.2012).

Universalmuseum Joanneum

APA/UMJ/N. Lackner

Das Joanneumsviertel bei Nacht

Kunsthaus verzeichnet weniger Besucher

Am Mittwoch wurde der Geschäftsbericht für das Jubiläumsjahr präsentiert. Hinter den Erwartungen sei das Interesse für das im Mai 2011 neu eröffnete „Museum im Palais“ mit der kulturhistorischen Sammlung geblieben: Es hat rund 13.300 Besucher gezählt und soll 2013 mit zwei Sonderausstellungen zu den Themen Schuhmode und 100 Jahre Warenhaus Kastner & Öhler wieder verstärkt Besucher anlocken, so Intendant Peter Pakesch.

Das Kunsthaus Graz konnte die Besucherzahlen aus dem Jahr 2010 nicht halten. Es verzeichnet einen Besucherrückgang von rund 66.700 auf 65.800. Das Schloss Stainz darf sich trotz des zusätzlichen Schließmonats - aufgrund des Sparkurses wurden die Öffnungszeiten für viele Einrichtungen ab dem Winter 2011/2012 gekürzt - über einen leichten Anstieg (14.400 auf 17.300) freuen, ebenso der österreichische Skulpturenpark mit zuletzt rund 24.900 Besuchern.

Doppelt soviele Spenden wie bisher

Insgesamt konnten die Eigenerlöse durch Eintrittskarten, Spenden und Veranstaltungen um 29 Prozent gesteigert werden. Berücksichtigt man die Freieintritte, die 24-Stunden-, 48-Stunden-und Jahreskarten, mit denen man Zutritt in alle unsere Häuser hat, nicht, wurden im Joanneum insgesamt 217.700 Eintrittskarten und davon im Kunsthaus 31.402 Eintrittskarten verkauft. Das Spendenaufkommen hat sich von rund 31.000 auf 61.400 fast verdoppelt. Stark angestiegen sind auch die Veranstaltungserlöse um 57 Prozent auf rund 253.000 Euro. Insgesamt konnte der Eigendeckungsgrad von 8,26 auf 10,44 Prozent erhöht werden.

Sparkurs wirkt sich nicht auf Besucherzahlen aus

In diesem Jahr habe man bereits mehr Besucher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres: „Im Moment sehen wir keine massiven negativen Auswirkungen auf die Besucherzahlen“, so der Direktor des UMJ, Wolfgang Muchitsch. Im Vergleich zu den Halbjahreszahlen des Vorjahres zähle man sogar mehr Besucher. Die Ausstellungshöhepunkte 2013 sind unter anderem die flämische Künstlerin Berlinde de Bruyckere im Kunsthaus, die Eröffnung des Naturkundemuseums im März oder die Ausstellung „Heimat(en)“ im Volkskundemuseum.

Link: