Klimawandel macht Agrarprodukte teurer

Die Landwirtschaft bekommt den Klimawandel immer stärker zu spüren. Die Grundwasserstände sinken, die Waldgrenze steigt, Schädlinge nehmen zu. Die Folge laut Experten: Landwirtschaftliche Produkte werden teurer.

Dürre

APA/dpa/Patrick Peul

Der Klimawandel hat dramatische Folgen für die Landwirtschaft

Dürre, Hochwasser und Stürme wie „Emma“ oder „Kyrill“ verursachten in den letzten zehn Jahren in der Steiermark einen Schaden von einer Milliarde Euro - und aufgrund starker Emissionen von Treibhausgasen werden solche Wetterextreme immer häufiger, geht aus einem aktuellen Bericht des Weltklimarates hervor - mehr dazu etwa auch in Weltklimarat warnt vor Extremwetter (science.ORF.at; 18.11.2011).

Fünf bis zehn Mal so viele Hitzewellen

Dürren und auch Starkniederschläge nehmen zu, sagt der Klimaforscher Reinhard Mechler, ebenso Hitzewellen: „Bis Mitte des Jahrhunderts werden sich die Hitzewellen verfünffachen, hingegen die Treibhausgasemissionen, die von Menschen verursacht werden, werden nicht signifikant reduziert werden. Bis Ende des Jahrhunderts könnte das bedeuten, dass sich die Hitzewellen verzehnfachen.“

Weniger Grundwasser, mehr Schädlinge

Für die Landwirtschaft habe das dramatische Folgen, sagt der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): Die Grundwasserstände würden sinken, durch die Temperaturzunahme entwickeln Schädlinge mehr Generationen pro Jahr, und gewisse Sorten und Kulturen könnten gar nicht mehr angebaut werden, da sie diesen Temperaturen nicht gewachsen sind.

Die Folge: Produkte werden teurer. „Das ist ganz einfach erklärbar, weil die Produktionskosten durch den stärkeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, durch höhere Versicherungskosten, durch große Produktionsausfälle steigen, das heißt, das Ganze spielt sich im negativen Bereich ab, und das ist letztlich auf das Produkt aufzurechnen“, so Seitinger.

Künftig keine Versicherung mehr für gewisse Kulturen

Der Klimawandel könnte auch dazu führen, dass gewisse Kulturen in einigen Jahren nicht mehr versichert werden können, sagt Kurt Weinberger von der Österreichischen Hagelversicherung: „Wenn diese Prognosen so eintreten, dann wird es sicher einen Punkt geben, wo die Versicherbarkeit eines derartigen Risikos für bestimmte Kulturen in bestimmten Regionen zu hinterfragen sein wird.“

Treibhausgase reduzieren ist die einzige Lösung gegen den Klimawandel - Experten appellieren daher, heimische Produkte zu kaufen.