Erneut heftige Unwetter

Die Unwettersaison hat die Steiermark weiterhin fest im Griff - auch am Montag sorgten Sturmböen, Starkregen und Hagel erneut für Millionenschaden. Betroffen war diesmal neben dem Aichfeld und dem Bezirk Voitsberg vor allem der Bezirk Weiz.

Mit bis zu 90 km/h Spitze fegten die Sturmböen über den Grazer Raum und Teile der Oststeiermark, entwurzelten zahlreiche Bäume und deckten Dächer ab, etwa in Stattegg im Norden von Graz; in Wünschendorf bei Gleisdorf wurde ein Stallgebäude fast zur Gänze abgedeckt.

Unwetter

FF Stattegg

Bäume wie Zündhölzer geknickt

Der Sturm schlug regelrechte Schneisen in den Wald, schildert Johann Eggenreich von der Feuerwehr: „300 Meter breit und 500 Meter lang, da hat er Bäume in der Mitte abgerissen wie ein Zündholz, die waren bis zu einem dreiviertel Meter dick.“ Der Hagel richtete in der Oststeiermark bei den landwirtschaftlichen Kulturen - vorrangig bei Kürbis und Mais - enormen Schaden an.

Südautobahn zeitweise gesperrt

Außerdem sorgte sintflutartiger Regen für Überflutungen und Straßensperren: Die Südautobahn (A2) war wie auch mehrere Landes- oder Gemeindestraßen aufgrund des zentimeterhohen Wasserstandes und umgeknickter Bäume zeitweise nicht passierbar.

Über 2.000 Blitze

Insgesamt verzeichnete die Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) am Montag österreichweit 3.600 Blitze - zwei Drittel davon gingen in der Steiermark nieder.

Nahe Markt Hartmannsdorf im Bezirk Weiz hatte ein Familienvater mit seinen beiden Kindern Riesenglück, schildert Eggenreich: „Sie haben Glück im Unglück gehabt, der Vater mit seinen zwei Kindern, zwei und vier Jahre. Er wollte zu einem Haus fahren und ist so halb unter den Bäumen zum Stehen gekommen, weil es so stark gehagelt hat, und dann hat es einen Baum - aber keinen kleinen - auf’s Auto draufgehaut.“ Vater und Kinder konnten von der Feuerwehr unverletzt geborgen werden.

Murtal blieb wieder nicht verschont

Auch das Murtal blieb von den Unwettern nicht verschont, wenngleich die Auswirkungen nicht so heftig waren wie zuletzt - mehr dazu in Unwetter: Schaden geht in die Millionen (25.6.2012). Hagel und Starkregen hinterließen besonders im Aichfeld - in den Gemeinden Fohnsdorf und Knittelfeld eine Spur der Verwüstung.

Unwetter

OBI Thomas Zeiler / BFVKF

Pkw blieb in Eisenbahnunterführung stecken

Hagelschlossen durchlöcherten etwa das Dach einer Baustofffirma - in der Folge wurden die Lagerhallen unter Wasser gesetzt. In Knittelfeld musste die Feuerwehr einen Pkw bergen, der in einer Eisenbahnunterführung in rund einem Meter hohen Wasser feststeckte, und in St. Peter ob Judenburg entkam eine junge Pkw-Lenkerin nur knapp einer abgehenden Schlammlawine.

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OBI Thomas Zeiler / BFVKF

Großräumiger Stromausfall

Auch in Kraubath an der Mur verursachte ein Unwetter mit Sturmböen, Hagelschauer und Starkregen hohen Sachschaden. Außerdem rissen die orkanartigen Sturmböen zahlreiche Strommasten aus und sorgten damit für einen großräumigen Stromausfall.

Auch Voitsberg wieder betroffen

Wie schon in den letzten Tagen - mehr dazu in Neuerliche Unwetter in Voitsberg - verursachten die Unwetter auch im Bezirk Voitsberg wieder überflutete Straßen und Unterführungen. Der Waldbach trat in Voitsberg über die Ufer und verwüstete den Schlosspark, 14 Keller mussten ausgepumpt werden.

In der Gemeinde Hirschegg wurde die Landstraße von einer Mure verschüttet. Eine Lenkerin, die gerade auf dem Weg zur Arbeit war, hatte laut Arthur Holawat von Feuerwehr Voitsberg Glück: Sie wurde in ihrem Pkw von der Mure eingeschlossen, kam aber mit leichten Verletzungen davon.

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