Unwetter wüteten vor allem im Bezirk Liezen

Die Lage nach den jüngsten Unwettern bleibt vor allem im Bezirk Liezen angespannt. Zwei Orte sind nach Murenabgängen von der Umwelt abgeschnitten. Ein weiterer Ort musste evakuiert werden. In Kleinsölk herrscht Katastrophenalarm.

Mittlerweile wurde die Zahl der Einsatzkräfte steiermarkweit auf über 1.200 Mann hinaufgeschraubt. Die Aufräumarbeiten konzentrieren sich vor allem auf den Bezirk Liezen. Neben Feuerwehr und freiwilligen Helfern hat auch das Bundesheer 300 Kräfte und drei Hubschrauber in die betroffenen obersteirischen Gebiete geschickt.

Zwei Orte weiter nicht zugänglich

Etwa die Hälfte der Soldaten sowie ein Pionierzug der ABC-Abwehrtruppe sind allein in St.Lorenzen zum Einsatz. Dort hat Samstag Früh eine Mure zahlreiche Häuser und Autos mitgerissen und die Ortschaft von der Außenwelt abgeschnitten - mehr dazu in Wieder Verwüstung nach Unwetter.

St. Lorenzen Murenabgänge

BFV Liezen/Schlüsslmayr

Die Unwetter haben im Bezirk Liezen ein Bild der Verwüstung hinterlassen

Auch der nur wenige Kilometer entfernte Ort Oppenberg bleibt weiter unzugänglich. Die Straßen wurden von Muren und Bäumen verlegt, im Ort selbst seien die Gebäude aber weitgehend unversehrt geblieben. Die rund 250 Einwohner warten daher geduldig auf ihre Rettung.

Weitere Evakuierungen nötig

Samstag Nachmittag wurden wegen drohender Murenabgänge auch die rund 150 Bewohner des Ortes Schwarzenbach evakuiert. Die Betroffenen werden - so wie die Bewohner von Sankt Lorenzen - im Freizeitheim von Trieben untergebracht. Erst im Juni musste Schwarzenbach aus demselben Grund evakuiert werden.

In Kleinsölk wurde am Samstag Katastrophenalarm ausgerufen. Laut Landeswarnzentrale sind mehrere kleine Muren abgegangen, die Sölk selbst droht wie viele andere Bäche und Flüsse über die Ufer zu treten - mehr dazu in Unwetter lassen Flusspegel weiter steigen. 35 Personen in hinteren Talbereichen sind von Außenwelt abgeschnitten.

Höhe des Sachschadens nicht absehbar

Die Höhe des Sachschadens im Bezirk Liezen lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. „Derzeit arbeiten die Einsatzkräfte vorrangig an der Wiederherstellung der Infrastruktur: Strom- und Wasserversorgung sind ja ebenfalls unterbrochen“, sagt der Triebener Bürgermeister Helmut Schöttl. Parallel dazu müssen die Helfer auch das Vieh in jenen landwirtschaftlichen Anwesen versorgen, deren Bewohner evakuiert wegmussten. Laut Bundesheer dürfte der Einsatz in der Obersteiermark noch mehrere Wochen dauern.

Muren St. Lorenzen

LFV/Meier

Wieder dürfte der Sachschaden hoch sein, der Bund verspricht Soforthilfe

Umweltminister verspricht Soforthilfe

Die kritische Situation in einigen Teilen der Steiermark veranlasste Umweltminister Nikolaus Berlakovich, Soforthilfe für die Steiermark zur Verfügung zu stellen. Gelder, die vor allem dem Wiederaufbau der Wildbach- und Lawinenverbauung dienen soll: „Die Verbauungen sind durch die Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen worden und werden umgehend wieder hergestellt, wofür ich als Sofortmaßnahme 1,5 Millionen Euro an Bundesmitteln bereitgestelle“, so der Minister.

Die Volkshilfe Steiermark ruft indessen unter dem Motto „Unsere Gemeinden - unsere Hilfe“ zu Spenden auf.

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