Lage in St. Lorenzen bleibt angespannt

Nach neuerlichen Regenfällen bleibt die Lage in den Unwettergebieten der Obersteiermark angespannt. Unterdessen laufen in dem von der Schlamm- und Gerölllawine betroffenen St. Lorenzen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.

Nach den schweren Unwettern vom Samstag - mehr dazu auch in Teile von St. Lorenzen bleiben Sperrgebiet, Triebener Straße vier Wochen gesperrt und in Bund verspricht ausreichende Hilfe - waren auch am Mittwoch in St. Lorenzen 320 Soldaten und 120 Feuerwehrleute im Einsatz. Mit den Aufräumarbeiten waren die Helfer bis in die hinteren Regionen des Lorenzenbachgrabens vorgedrungen.

Strom und Wasser wieder überall verfügbar

In den letzten Tagen wurde versucht, Verklausungen entlang des Lorenzenbaches sowie Erd- und Schlammmassen, die in den Bach gerutscht sind, mit schweren Maschinen zu beseitigen. Laut Bezirkshauptmann Josef Dick soll damit verhindert werden, dass sich der Bach erneut aufstaut: „Wir haben schon tauende Tonnen von Schutt, Geröll, Holz au diesem Bereichen heraus gebracht, und wir haben Wasserleitungen, Stromleitungen, Gasleitungen wieder in Gang gesetzt“, so Dick; Strom und Wasser seien nun überall zumindest provisorisch wieder hergestellt.

Aufräumarbeiten in St. Lorenzen

APA/Bundesheer/Peter Lechner

Seitens des Bundesheeres wurden elf Autos aus den Schlammmassen geborgen und eine Behelfsbrücke errichtet; zwei Brücken sind noch im Bau

Gefahr von Murenabgängen besteht weiter

Da der Boden aufgrund der schweren Regenfälle in den letzten Wochen schon derart aufgeweicht ist und kein Wasser mehr aufnehmen kann, kam es seit Dienstag in Trieben, Gaishorn und Schwarzenbach immer wieder zu kleineren Hangrutschungen. Die Bevölkerung der betroffenen Gebiete wurde informiert, dass es eventuell zu Evakuierungen kommen könnte.

Kurt Kalcher von der Katastrophenschutzabteilung des Landes sagt zur aktuellen Gefahrensituation: „Wir erwarten nach den Prognosen, dass am Mittwoch noch ungefähr zehn, 15 Millimeter dazukommen und auch am Donnerstag eine entsprechende Größenordnung kommt - das führt aus der derzeitigen Sicht nicht zu einer Verschärfung der Lage. Allerdings, und das muss man auch dazu sagen, die Gefahr von weiteren Murenabgängen besteht nach wie vor.“

Am Wochenende soll es wieder stark regnen

Mittelfristig sind die Wetterprognosen nicht sehr günstig: Nach einer Wetterberuhigung am Freitag muss laut Meteorologen bereits am Wochenende auch in der Obersteiermark wieder mit Gewittern und Starkregen gerechnet werden - mehr dazu auch in wetter.ORF.at.

Auch seitens des Bundesheeres wurde die Situation weiter als „angespannt“ beurteilt: Die befürchteten weiteren schweren Niederschläge seien zwar ausgeblieben, dennoch sei die Gefahr von neuen Murenabgängen nicht gebannt; zur Beobachtung der Hänge wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Beobachtungsposten gestellt. Mit Hubschraubern wurden für Hangabsicherungen Sandsäcke in das schwer zugängliche Gelände transportiert.