Grazer Forscher entdecken Auslöser für Alzheimer

„Serf“ soll der Auslöser für Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer sein. Grazer Forscher der Grazer Karl-Franzens-Universität machten das körpereigene Protein als schädlichen Schlüsselmechanismus aus.

Das Protein löst ein krankhaftes Zusammenklumpen bestimmter anderer Proteine im Körper aus, die dann ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen können. Serf setzt somit schädliche Prozesse im Körper frei, die in weiterer Folge zu den neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson führen können.

Proteine lagern sich falsch ein

Einer dieser schädlichen Vorgänge ist die amyloide Aggregation: eine Ablagerung von durch Serf strukturell veränderten Proteinen im Körper. Die Proteine verlieren ihre dreidimensionale Form zwischen den Nervenzellen und falten sich wieder falsch ein. Sie verbinden sich zu fadenförmigen Fasern, den Amyloiden, wodurch sie ihre Funktion im biochemischen Ablauf in den Zellen nicht mehr erfüllen.

Ursache für Chorea Huntington

Die Folgen sind Muskelzittern, Bewegungslosigkeit, Krankheiten wie Creutzfeldt-Jakob und Chorea Huntington. Fabio Falsone und seine Kollegen der Karl-Franzens-Universität haben diesen Vorgang bei absterbenden Gehirnzellen beobachtet und im Zuge ihrer Forschung die Schlüsselproteine isoliert: „So konnten wir - unabhängig von anderen zellulären Prozessen - beobachten, was geschieht, wenn diese Proteine bestimmten Einflüssen ausgesetzt sind“, erklärt Falsone.

Methode der Kernspinresonanzspektroskopie

"Serf, das in den meisten Zellen vorkommt, bindet an die Proteine und verändert ihre Struktur, so dass sie Amyloide bilden, unabhängig von anderen Faktoren, so Falsone im Detail. Unspezifische Aggregationsprozesse werden hingegen nicht beeinflusst: „Das lässt vermuten, dass SERF ein einzigartiger amyloidfördernder Faktor ist“, so der Forscher. Zu diesem Ergebnis gelangt das Team aufgrund der Kernspinresonanzspektroskopie (NMR), mit der sich Proteine und deren Wechselwirkungen auf atomarer Ebene betrachten lassen.

Europaweite Beteiligung

Das Forschungsprojekt wurde vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF gefördert. Neben den Falsones Team sind auch Mitarbeiter des Instituts für Chemie und Wissenschaftler der MedUni Graz beteiligt, sowie Arbeitsgruppen aus Australien und den Niederlanden.

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