ÖVP-Drexler zu Kärnten: „Elende Bagage“

ÖVP-Klubobmann Christopher Drexler hat sich am Sonntag mit harten Worten zu den Kärntner Korruptionsfällen geäußert. Er sei es leid, „mit dieser elenden Bagage in einen Topf geworfen zu werden.“ Das schade der gesamten Politik, so Drexler.

Was in Kärnten vorgefallen sei, sei unvorstellbar, es sei „eine Paarung aus krimineller Energie und Dummheit“, so Drexler am Sonntag, in einem Interview mit der Tageszeitung „Kurier“. Was in Kärnten passiere, würde die bösesten Klischees, wie Politik funktioniert, erfüllen, sagte Drexler.

„Das ist nicht zu akzeptieren“

„Da kann einem schon einmal der Kragen platzen“, so Drexler gegenüber Radio Steiermark. Zu der Formulierung „elende Bagage“ stehe er selbstverständlich, so der ÖVP-Klubobmann: „Es gibt sehr viele, die über Jahre in der Politik Verantwortung übernommen haben. Da ist man es einfach leid, aufgrund solcher Vorkommnisse und mit solchen Typen in einen Topf geworfen zu werden. Das ist nicht zu akzeptieren.“ Die Politik sei aufgefordert, die Standards in der politischen Kultur und Moral anzuheben.

Christopher Drexler

APA/Markus Leodolter

Harte Worte findet ÖVP-Klubobmann Drexler zu den Kärntner Korruptionsfällen

„Mit Abscheu abwenden“

In Kärnten sei alles erfüllt worden, was man sich „so landläufig an Vorurteilen über die Politik zusammenreimt, wie Korruption, Geldeinstecken und dergleichen mehr“, meinte Drexler, „insofern kann man sich durchaus mit Abscheu von den Protagonisten dieses Trauerspiels abwenden.“

Er sei froh, dass man in der Steiermark in einer anderen Situation sei. „Unsere Regierung und unsere Landespolitik kommen Gott sei Dank nicht nur mit Skandalen und Klamauk in die Schlagzeilen“, so Drexler.

„Kriminelle Energie und Dummheit“

Auf die Frage, ob er glaube, dass Kärnten die Ausnahme unter den Bundesländern sei, antwortete Drexler: „Ich glaube, dass das, was sich im Umfeld und in der Nachfolge des seinerzeitigen Landeshauptmann Jörg Haider entwickelt hat, schon ein ganz besonderes Sumpfgebiet darstellt. Was wir in Kärnten erlebt haben, ist eine seltene Paarung von krimineller Energie und Dummheit, die ihresgleichen nicht so schnell finden wird.“

Generell mische er sich nicht in die Belange anderer Bundesländer ein. Aber in diesem Fall meine er, so Drexler, „es könne nur ein Treppenwitz sein, wenn irgendjemand der Meinung ist, dass man keine Neuwahlen durchführen sollte.“

Frage des Zeitpunkts

Auf die Frage, ob sich die ÖVP nicht früher von Landesparteichef Josef Martinz trennen hätte müssen, meinte Drexler: „Im Nachhinein kann man das immer behaupten.“ Tatsache sei aber, dass man erst seit dem Geständnis des Rechtsanwalts Dietrich Birnbacher am Mittwoch wirklich wisse, was vorgefallen sei. Mehr dazu in Korruptionsaffäre: Druck auf FPK zeigt erste Wirkung (news.ORF.at) und in Glawischnig will Polit-„Mindeststandards“ für Kärnten (steiermark.ORF.at; 28.7.2012).

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