Unwetter: Heer leistete schon 75.000 Stunden
Nach den ersten Unwettern im Paltental Mitte Juni waren bereits 40 Soldaten im Einsatz - mehr dazu in Aufräumarbeiten auf Hochtouren (23.6.2012); viele von ihnen halfen bis zum 21. Juli bei den Aufräum- und Sicherungsarbeiten und verbrachten dann genau eine Nacht zu Hause. Nach dem Unwetter in St. Lorenzen rückten sie dann gemeinsam mit 200 weiteren Soldaten sofort wieder ins Katastrophengebiet ein, um zu helfen - mehr dazu in Bei den Helfern in St. Lorenzen (28.7.2012).
APA/Bundesheer/Peter Lechner
Arbeit, wo sonst keiner mehr hinkommt
Zu den größten Herausforderungen für die Soldaten bei diesem Einsatz sagt der steirische Militärkommandant Heinz Zöllner: „Besonders herausfordernd war in den ersten Tagen das Freimachen der Keller und das Umgehen mit dem Leid der Bevölkerung, die nicht nur finanziell, sondern auch emotional schwer betroffen war, aber in dieser Situation uns Soldaten bestens aufgenommen hat, bestens unterstützt hat, und dafür möchte ich mich bedanken. Jetzt sind die größten Herausforderungen das Freischneiden der Bachläufe, wo wir unter schwierigsten Bedingungen dort arbeiten, wo sonst keine Maschinen dazukommen.“
Bis zu 40 Soldaten im Einsatz
Neben den steirischen Soldaten wurden auch Pioniere aus Melk und Villach in das Katastrophengebiet beordert, und so waren hier zwischenzeitlich bis zu 430 Soldaten im Einsatz. Nachdem mittlerweile die größten Aufräumarbeiten in St. Lorenzen beendet sind, stehen aktuell 270 Soldaten im Katastrophengebiet im Einsatz – und dieser Einsatz wird noch länger dauern, sagt Zöllner: „Es wird sicher noch einige Wochen dauern. Wir hoffen, dass wir die Kräfte jetzt reduzieren können und vermuten, dass wir im August fertig werden."
Katastrophenschutz Kernaufgabe des Heeres
Insgesamt leistete das Bundesheer nach den Unwettern im Paltental und im Murtal bereits 75.000 Arbeitsstunden. Nachdem sich diese Assistenzeinsätze in den letzten Jahren häuften, ist klar, dass der Katastrophenschutz eine der Kernaufgaben des Bundesheeres wurde, sagt der Militärkommandant: So waren Soldaten seit dem Jahr 2008 in der Steiermark nach Unwetterkatastrophen mehr als 500.000 Stunden im Einsatz.
Spendenaktion:
Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen, Kennwort: „Hochwasser Steiermark 2012“, BLZ 38111, Konto-Nr. 116.962, Raika Gratkorn
Spendenaktion für Betroffene
Um das finanzielle Leid der Betroffenen etwas zu mildern, sind bereits mehrere Spendenaktionen angelaufen. Auch die Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen hat eine Aktion ins Leben gerufen, erklärt Landesleiterin Monika Zechner: „Ansuchen kann jeder, der betroffen ist - betroffen mit massiven Schäden im Wohnraum. Leider nicht in allen anderen Bereichen, denn unser Schwerpunkt liegt im Wohnbereich. Wir sind zur Verschwiegenheit verpflichtet, kommen unangemeldet vor Ort, machen uns ein Bild, und wenn die Schäden so sind, wie sie dargelegt wurden, dann helfen wir sehr rasch und unbürokratisch mit Bargeld.“