Ende des Bieterkrimis: Lachtal verkauft
Ursprünglich hätte die Entscheidung über den Verkauf des 80-Prozent-Anteils des Landes am Skigebiet Lachtal schon im Mai fallen sollen: Der Geschäftsführer der Kreischberg Seilbahnen-Gesellschaft Karl Schmidhofer machte damals von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und bot 1,1 Millionen.
www.lachtal.at
Schmidhofer nutzte 60-Tages-Frist
Der Judenburger Transportunternehmer Hans Peter Piwonka - sein Schwiegervater hatte die Lift-KG im Jahr 1962 gegründet - fürchtete aber Nachteile durch die Übernahme des Konkurrenten Kreischberg, weshalb er ein Angebot über 2,05 Millionen legte. Das Land schrieb daraufhin eine 60-Tagesfrist aus, um Schmidhofer die Möglichkeit einzuräumen, ein weiteres Offert einzubringen - mehr dazu in Bieter-Wettstreit um Skigebiet Lachtal (19.5.2012).
Schmidhofer nutzte die Zeit: Er verdoppelte beinahe sein Ursprungsanbot auf 2,1 Millionen und bekam nun Anfang der Woche den Zuschlag; zusätzlich punktete er auch durch sein Fortführungskonzept.
Verbindung Kreischberg-Lachtal soll gestärkt werden
„Wir haben vor gut zehn Jahren das Skigebiet Kreischberg übernommen, haben in diesen zehn Jahren den Umsatz verdreifacht, die Gästefrequenz dementsprechend gesteigert. Der Kreischberg ist international aufgestellt mit Weltcup und WM, und genau das haben wir auch mit dem Lachtal vor: Stärkung und Hebung des Umsatzes, Heben der Gästeauslastung, und sportlich wird es natürlich auch für das Lachtal zukünftig bessere Chancen geben“, so Schmidhofer.
Angedacht sind etwa gemeinsame Veranstaltungen wie zum Beispiel bei der Doppelweltmeisterschaft 2015 - die positiven Synergien wollen laut Schmidhofer genutzt werden: „Betriebswirtschaftlich werden wir gemeinsam national und international unsere Werbeauftritte abstimmen und die Synergien nutzen, um die Gäste noch stärker in die Skigebiete zu ziehen.“
„Etliche Vorteile“
So würden sich nach dem Zusammenschluss der Skigebiete Kreischberg und Lachtal etliche Vorteile ergeben, etwa beim gemeinsamen Einkauf der Betriebsmittel. Den Gästen stehen künftig mit einer Saison- oder Mehrtageskarte 24 Seilbahnen und Lifte mit insgesamt 86 Pistenkilometern zur Verfügung.
Überhaupt ging das Geschäft nicht ganz reibungslos über die Bühne: Nachdem der Geschäftsführer der Lachtal-Lifte Wolfgang Rappold den Tanzstattlift offensichtlich ohne Erlaubnis verkauft hatte, wurde er unverzüglich von seiner Funktion abberufen; das Land Steiermark zieht rechtliche Schritte in Erwägung - mehr dazu in Lachtal-Lifte: Ex-Geschäftsführer wehrt sich (5.7.2012).