Zuversicht bei Neckermann

Die erste Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren rund um Neckermann Österreich hat laut Kreditschützern die Zuversicht zurückgebracht. Allerdings wird dennoch dringend ein neuer Investor gesucht.

Nach der ersten Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren von Neckermann Österreich gibt es „positive Signale“ von Kreditschützern, und auch das Unternehmen selbst sowie der Masseverwalter zeigen sich optimistisch zur Finanzierung der Fortführung des Betriebs.

Neckermann in Graz

APA/Markus Leodolter

Insolvenz als „Vorsichtsmaßnahme“

Ende Juli beantragte Neckermann Österreich die Insolvenz - als reine Vorsichtsmaßnahme, wie es damals hieß - mehr dazu in Neckermann beantragt Insolvenz (26.7.2012)

Demnach soll die deutsche Valovis-Bank 70 Prozent des Finanzierungsbedarfs, der bis Ende 2012 mit 8,2 bis 9,4 Mio. Euro beziffert wird, vorfinanzieren, weiters werde die Neckermann-Hausbank RLB Oberösterreich mit weiteren zwei Mio. Euro einspringen.

Weiterer Investor gesucht

Derzeit haben sich mehr als 620 Gläubiger an das Verfahren angeschlossen, aber nicht alle hätten bisher ihre Forderungen eingereicht; erst nach Ablauf der Frist mit 17. September 2012 ließe sich sagen, wie hoch die Forderungen tatsächlich seien, heißt es von den Kreditschützern.

Daher werde das Unternehmen nicht um einen neuen Investor herum kommen, der das Sanierungsverfahren als eigenständiger Versandhandel finanziert; Gespräche mit mehreren Interessenten würden laufen, einen konkreten Abschluss gebe es aber noch nicht.

AKV: „Arbeitsintensives Insolvenzverfahren“

Laut Markus Graf vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) warte auf den Neckermann-Konzern ein „arbeitsintensives Insolvenzverfahren“, da die Abnabelung Neckermann Österreichs vom deutschen Mutterkonzern aufgrund der Umstellung auf Direktlieferung ein Problem darstelle.

Masseverwalter zuversichtlich

Seitens des Unternehmens Neckermann Österreich, das mit Passiva in der Höhe von 40 Mio. Euro und Aktiva von 48 Mio. Euro aktuell nicht überschuldet ist, hieß es nach der Gläubigerversammlung, die Finanzierung des weiteren Betriebes sei gesichert, die Geschäfte würden fortgeführt, und diverse Investoren zeigten sich interessiert: „Eine erste Abschätzung der Gesamtlage stimmt zuversichtlich“, so Masseverwalter Norbert Scherbaum.

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