Ballon schickt Weltallbilder nach Graz

Zum 100-jährigen Jubiläum der Entdeckung der kosmischen Strahlung wird Anfang September ein Stratosphärenballon vom Grazer Schloßberg starten. Der mit Kameras und Messgeräten ausgerüstete Ballon soll Bilder vom Weltall übertragen.

Organisiert vom Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (HEPHY) und dem Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF), wird der Ballon bis außerhalb der Erdatmosphäre vordringen.

Bilder werden direkt vom Weltall übertragen

Von dort wird der mit einer Kamera ausgestattete Ballon Bilder vom Weltall direkt in die Schloßberg-Kasematten übertragen. Damit wird eindrucksvoll die Entdeckung der kosmischen Strahlen gefeiert. 1912 fiel dem österreichischen Physiker Victor Franz Hess bei einer Ballonfahrt in fünf Kilometern Höhe die Existenz dieser Teilchen auf. Für seine Entdeckung erhielt er damals den Physik-Nobelpreis.

Teilchen beeinflussen Leben auf Erde

Als kosmische Strahlung werden Teilchen verstanden, die unter anderem von der Sonne und der Milchstraße auf die Erde treffen. Deren genaue Herkunft ist aber bis heute nicht erforscht, so Thomas Bergauer von HEPHY: „Sicher ist aber, dass die kosmische Strahlung vielfältige Auswirkungen auf das Leben auf der Erde hat.“

So beeinflussen die Teilchen die Wolkenbildung und ermöglichen unter anderem durch die C-14-Methode die Altersbestimmung archäologischer Funde. In Form der Nordlichter - sie zeigen die Reaktion der Strahlung mit dem Magnetfeld der Erde - sind die kosmischen Teilchen mit freiem Auge erkennbar.

Ballon misst Strahlung

Neben der Bildübertragung auf den Grazer Schloßberg ist zusätzlich geplant, die kosmische Strahlung zu messen. Denn neben Kamera und Geigerzähler trägt der mit Helium gefüllte Ballon zwei GPS-Systeme und mehrere Sensoren zur Temperatur- und Luftdruckmessung.

Kapsel kehrt auf Erde zurück

Ab einer Höhe von 35 Kilometern über der Erde soll der Ballon dann kontrolliert platzen. Mitarbeiter des Teams werden die mit dem Fallschirm auf die Erde zurückkehrende Kapsel bergen. Laut Bergauer könne der Landeplatz vom Start bis zu 100 Kilometer abweichen.

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