Koralmtunnel: Maschine „fräst“ sich durch Berg

Bei der Megabaustelle Koralmtunnel wird jetzt auf steirischer Seite die erste Vortriebsmaschine in Stellung gebracht. Sie wird sich täglich etwa 30 Meter durch den Berg Richtung Kärntner Seite fräsen.

2.000 Tonnen schwer, 160 Meter lang und 8.000 kW stark ist die erste Tunnelvortriebsmaschine, die ab Anfang 2013 im Koralmtunnel zum Einsatz kommt. Die Monstermaschine wird sich mit seinem zehn Meter durchmessenden Bohrkopf täglich etwa 30 Meter durch das Gebirge von der Steiermark in Richtung Kärnten bohren. Am Freitag erfolgte im slowenischen Maribor die Übernahme, wie die ÖBB mitteilten. Dort wurde die riesige Maschine nämlich zusammengebaut.

Vortriebmaschine für den Koralmtunnel

ÖBB/Posch

45 Schwertransporter benötigt

Für die Überstellung wird der Koloss wieder zerlegt und mit 45 Schwertransportern nach Leibenfeld bei Deutschlandsberg geschafft.
Der sich drehende Bohrkopf ist mit sogenannten Rollenmeiseln bestückt, die das Gestein aus dem Berg herausbrechen und zerkleinern. Der Abraum wird durch eigene Öffnungen im Schild auf ein Förderbandsystem verladen und abtransportiert. Parallel zum Vortrieb erfolgt der Innenausbau der Tunnelröhre mit Betonfertigteilen, deren Produktion gerade anläuft.

Bisher neun Kilometer Tunnel gebaut

Bis jetzt wurden auf steirischer Seite rund neun Kilometer Tunnel im Spreng- oder Baggervortrieb gebaut, der Zusammenschluss der beiden Hauptbaulose KAT1 und KAT2 wird in den nächsten Tagen durch den Tunneldurchschlag für die zweite Röhre komplettiert. Der Durchschlag zwischen den Baulosen der Steiermark und Kärnten (KAT3) ist 2016 geplant. Die Inbetriebnahme des 32 Kilometer langen Koralmtunnels, Herzstück der 130 km langen Neubaustrecke „Koralmbahn“, ist für 2023 in Aussicht gestellt.