Durchschlag beim Koralmtunnel

Am Dienstag sind beim Koralmtunnel die beiden steirischen Baulose mit dem Durchschlag miteinander verbunden worden - damit wurde ein wichtiger Schritt zur Fertigstellung getan. Ab dem kommenden Jahr wird auch von Kärnten aus gegraben.

Bisher trieb man die beiden steirischen Röhren vier bzw. fünf Kilometer in den Berg; die Bauarbeiten liegen damit voll im Plan, wie ÖBB-Konzernsprecher Christoph Posch erklärt: „Am Dienstag haben wir die beiden steirischen Hauptbaulose miteinander verbunden, und damit wächst das Stollensystem im Koralmtunnel auf neun Kilometer an. Insgesamt gibt es beim Koralmtunnel vier Tunneldurchschläge, und die Hälfte davon haben wir nun hinter uns.“

Koralmtunnel

ORF

Der Durchschlag ermöglicht eine bessere Materiallogistik

Bessere Materiallogistik

Durch den Zusammenschluss der beiden Röhren wird die Materiallogistik verbessert, „wir können etwa die Förderbandsysteme bis in das Tageslicht beim Tunnelportal in der Weststeiermark führen, damit wir auch die Dammschüttungen zwischen dem künftigen Bahnhof Weststeiermark und dem Koralmtunnel-Westportal weiter betreiben können“, so Posch weiter.

Neue Vortriebsmaschine

Inzwischen wird aus Maribor eine in Einzelteile zerlegte Tunnelvortriebsmaschine zur Baustelle in Deutschlandsberg geliefert: Insgesamt 45 Schwertransporte sind nötig, um die gigantische Bohrmaschine an den Einsatzort zu bringen - das Gerät ist 2.000 Tonnen schwer, 160 Meter lang und kann pro Tag 30 Meter Vortrieb in den Berg bewältigen - mehr dazu in Koralmtunnel: Maschine „fräst“ sich durch Berg.

Tägliche Herausforderung

Für die Verantwortlichen ist diese größte Baustelle des Landes Tag für Tag eine große Herausforderung: „Auch wenn wir sehr viele Tunneljahre und sehr viele Tunnelkilometer schon am Buckel haben, ist natürlich auch für uns so eine Baustelle eine große Herausforderung, teilweise auch Neuland“, sagt der Projektleiter der Koralmbahn, Gerhard Harer.

Region profitiert

300 Mitarbeiter sind derzeit auf der Tunnelbaustelle beschäftigt, bis zu 500 werden es in den nächsten Jahren sein. Viele davon kämen aus der Region, und auch zahlreiche Betriebe aus der Umgebung würden von der Großbaustelle profitieren, so Harer: „Es sind deutlich mehr als 50 Unternehmen der Region, vom Frächter, vom Handwerker bis hin zu Dienstleistungsunternehmen jeglicher Art, die im Zusammenhang mit diesem Baulos mitwirken.“

Der Durchschlag zwischen den Baulosen in der Steiermark und Kärnten ist für das Jahr 2016 geplant; die ersten Züge werden dann ab dem Jahr 2023 durch den 33 Kilometer langen Koralmtunnel rollen.

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