Eine Stadt in Tracht

Die Steiermark pur war am Sonntag in Graz los: Mehr als 100.000 Besucher verschlug es zum elften „Aufsteirern“. Der volkskulturelle Event ist somit auch aus touristischer Sicht aus Graz nicht mehr wegzudenken.

Tracht, Musik, Tanz, Handwerk und Brauchtum standen wieder im Mittelpunkt des größten Volkskulturfestes in Österreich.

Alles, was das Steirerherz begehrt

Neu war heuer die Ausweitung auf die Grazer Oberstadt: Sowohl der Freiheitsplatz als auch der Karmeliterplatz wurde von Steirern und jenen, die gerne welche wären, „besiedelt“. Die zahlreichen Gassen und Straßen waren von Ständen mit handgeschöpfter Schokolade, Kernöl-Eierspeise, Uhudlersturm und Schilcherwein gesäumt; waren Hunger und Durst gestillt, durften sich die Besucher selbst Holzstöcke schnitzen, eine „Aufsteirern“-Münze prägen oder bei einem Jodelkurs ihre Gesangsfähigkeiten erweitern.

Kamen Besucher ausnahmsweise nicht in Tracht, durften sie sich bei unzähligen Ständen von Produzenten steirischer Waren mit Dirndln, Lederhosen oder Hüten stilecht einkleiden. In den besonders dichten Bereichen wie der Herrengasse und der Schmiedgasse waren wie schon im Vorjahr Absperrungen eingerichtet, an denen Sicherkräfte dafür sorgten, dass sich nicht zu viele Menschen hineindrängen.

"Aufsteirern" in Graz

"Aufsteirern"

Wichtiger Wirtschafts- und Tourimusfaktor

Das Fest etablierte sich in den letzten Jahren als wichtiger Wirtschafts- und Tourismusfaktor, sagt Graz-Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr: „Wenn sich 100.000 Menschen in Trachten in der Stadt drängen, dann zieht das ganz automatisch auch Besucher an, die daran teilhaben und sich das anschauen wollen. Somit hat das natürlich auch eine touristische Dimension.“

In Verbindung mit anderen Veranstaltungen an diesem Wochenende sorgte das „Aufsteirern“ für eine ausgesprochen gute Buchungslage in den Hotels, denn auch immer mehr ausländische Gäste lassen sich in den Bann des größten Steirerfestes ziehen: „In Deutschland sind wir schon relativ gut bekannt mit dem ‚Aufsteirern‘. Aber es ist auch erstaunlich, wie internationale Gäste, die aus anderen Gründen hier sind, das ‚Aufsteirern‘ mit großer Begeisterung betrachten und die dann innerhalb eines Tages manchmal zu wirklichen Steiermark-Fans werden“, so Hardt-Stremayr.

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