Magna Steyr entgeht Infiniti-Auftrag

Schlechte Nachrichten für den Grazer Autobauer Magna Steyr: Nissan wird den Luxus-Kompaktwagen seiner Tochter Infiniti nun doch nicht in Graz bauen lassen, sondern selbst im hauseigenen Werk in England fertigen.

Auch in der Automobilindustrie werden Projekte nicht immer erfolgreich abgeschlossen - so ist es auch der Fall zwischen Magna und der Nissan-Tochter Infiniti. Das bedeute aber nicht, dass ein solches gescheitertes Projekt unmittelbare Auswirkungen auf alle steirischen Autozulieferer und die Automobilindustrie insgesamt hätte, heißt es vom Geschäftsführer des steirischen Autoclusters, Franz Lückler.

Magna rechnet mit neuen Aufträgen

Die Unternehmen seien mittlerweile global vernetzt und nicht nur von einem Projekterfolg abhängig, sagt Lückler. Magna wird trotz der Ankündigung, dass die Produktion des Mini Countryman vermutlich aus Graz abgezogen wird - Magna Graz könnte Mini-Produktion verlieren (2.10.2012) - und der Infiniti nicht kommt, wieder neue Aufträge an Land ziehen.

Infiniti-Studie Etherea

APA/EPA/Martial Trezzini

Künftige Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen

Magna sei am Freitag von Nissan über die Entscheidung informiert worden, heißt es in einer Aussendung, für die Zukunft werde eine mögliche Zusammenarbeit aber nicht ausgeschlossen. Dass das Luxusauto in Graz produziert werden soll, wurde ohnehin nie offiziell bekannt gegeben, sagt die Sprecherin von Nissan Infiniti Austria, Michaela Potisk - mehr dazu auch in - „Magna Steyr baut Infiniti- Kompaktauto“ (11.5.2012).

Magna bleibt Teilbereich der Entwicklung

Es habe Evaluierungen gegeben, ob Magna als Produktionsstandort infrage komme, schlussendlich habe man sich aber für eine andere Lösung entschieden: Nissan wird das Auto in einem eigenen Werk in England produzieren lassen. Was Magna bleibt, ist ein Teilbereich der Entwicklung des Fahrzeugs, so Potisk; das bestätigt auch Magna.

Warum sich Magna nicht als Produktionsstandort eignet, ist nicht bekannt. Spekuliert wird, dass der japanische Automobilhersteller mit Absatzeinbrüchen zu kämpfen hat und deshalb die Produktion einschränken muss. Weil dadurch im englischen Werk Kapazitäten frei werden, sollen diese von der Tochter Infiniti genutzt werden. Anfang 2015 soll das Luxusauto vom Band laufen.

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