Kupferdiebe auf Beutezug in der Steiermark

Wie davor im Bezirk Radkersburg haben vor kurzem auch im Bezirk Leibnitz unbekannte Diebe von einer Schule Kupfer vom Dach gestohlen. Die Polizei richtete eine eigene Sonderkommission ein.

Die Kupferdiebe werden immer dreister: In Halbenrain im Bezirk Radkersburg montierten unbekannte Täter einen Teil des Daches der Volksschule ab - mehr dazu in Kupferdiebe stahlen Dach von Volksschule.

In Halbenrain ist man etwas „kopflos“

Das Kupferdach war die Überdeckung des Verbindungsganges zwischen Volksschule und Turnsaal. „Ich setze die Hoffnung in unsere Polizisten, dass die auch diesen Diebstahl aufklären werden. Sie sind ja momentan schon auf einer heißen Spur“, sagte der Halbenrainer Bürgermeister Dietmar Tschiggerl.

Profis am Werk

Der Schulwart der Volksschule, Heinrich Kager, wunderte sich, dass diesen Vorfall niemand bemerkt hatte: „Teilweise sind Sprünge in der Mauer, und da muss Gewalt angewendet worden und auch mit Lärm verbunden sein. Es ist unverständlich, dass das keiner gemerkt oder auch gesehen hat in der Nachbarschaft.“ Der Bürgermeister sagte, dass der Spengler des Ortes davon ausgeht, dass Profis am Werk gewesen sein müssen: „Zumindest einer muss da mit diesem Handwerk vertraut gewesen sein.“ Ob die Gebäudeversicherung für den Schaden aufkommen wird, ist noch unklar.

70 Quadratmeter Kupfer in Leibnitz gestohlen

Ein ähnlicher Fall spielte sich auch im Bezirk Leibnitz ab: Vom Dach der neuen Mittelschule in Lebring fehlen gut 70 Quadratmeter Kupfer - der Schulwart bemerkte den Diebstahl am 2. November. In beiden Fällen waren es vorwiegend Mauerabdeckungen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei beiden Schulen um dieselben Täter handelt. Die Schule in Lebring liegt an einer Gemeindestraße, umgeben von Wohnhäusern. Die Bewohner wurden von der Polizei bereits befragt, Zeugen fand man bisher nicht. Die Schadenssumme beträgt 10.000 Euro.

Kupferkabel von Kraftwerksgelände entwendet

Ob dieselben Täter auch Anfang Oktober in Voitsberg zugeschlagen hatten, ist derzeit noch unklar - Fakt ist, dass hier vom Gelände des stillgelegten Kraftwerks Kupferkabel im Wert von 45.000 Euro gestohlen wurden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Diebe auf dem Werksgelände gut ausgekannt haben.

Polizei bildet Sonderkommission

Um den Buntmetalldieben das Handwerk zu legen, bildete die Polizei jetzt sogar eine Sondereinheit: Gemeinsam mit Kollegen aus Ungarn und Slowenien will man, so Alois Eberhart vom Landeskriminalamt Steiermark, länderübergreifend gegen die Kriminellen wie auch verstärkt gegen die Abnehmer der gestohlenen Ware vorgehen. Um den Beutezug der Buntmetalldiebe zu bremsen, sind zudem ab sofort auch mehr Streifenpolizisten und Beamte in Zivil im Einsatz.