Österreichischer Satellit auf dem Weg ins All

Noch im Dezember wird der erste österreichische Satellit von Indien aus in den Weltraum befördert. Er wurde von der TU Graz entwickelt und soll helfen, die Entstehung von Sternen besser zu verstehen.

„TUG-SAT1“ nennt sich der erste Satellit, der ausschließlich in Österreich entwickelt und gebaut wurde. Seit sieben Jahren arbeitet man schon an der TU Graz an diesem Mikro-Satelliten, der nur sieben Kilogramm schwer und etwas größer als ein Fußball ist.

Seit einem Jahr fix und fertig

„Vor drei, vier Jahren hat man konkret damit begonnen, und der Satellit ist ja schon seit über einem Jahr fertig, auch mit allen Tests - aufgrund der Schwierigkeit, hier einen Start zu bekommen, hat sich das verzögert. Das sind also sehr langfristige Agenden, wobei dieser kleine Satellit sich in drei, vier Jahren umsetzen lässt, andere Missionen laufen 15, 20 Jahre in der Vorbereitung“, sagt der Rektor der TU Graz, Harald Kainz.

TUG-SAT 1

TUG-SAT

„TUG-SAT1“ soll noch im Dezember ins All starten

Einblick in die Geschichte des Alls

Mit „TUG-SAT1“ wollen die Grazer Weltraumforscher neue Erkenntnisse über den Aufbau von Sternen und dadurch im weiteren Sinn auch über die Geschichte des Universums erlangen, so Kainz: „Dieser Satellit hat im Wesentlichen eine Sternenkamera eingebaut, die besonders helle Sterne beobachten wird und hier die Helligkeitsschwankungen messen wird, wobei wir hier von minimalen Änderungen reden, die aber relevant sind für Prozesse, die innerhalb dieser Sterne passieren. Letztendlich möchte man mit diesen Untersuchungen Rückschlüsse ziehen, wie diese Sterne entstanden sind und in welchem Zustand sie sich befinden.“

Nächste Station: Indien

Der steirische Satellit wird am Montag nach Indien gebracht. Dort soll er dann noch im Dezember vom Satish Dhawan Space Centre mit einer Trägerrakete in seine Umlaufbahn in 800 Kilometern Höhe befördert werden. „Wir werden mit Mitte oder Ende November nach Indien starten und den Satelliten dort noch einmal funktional testen bevor er auf die Rakete geschraubt wird. Dann hoffen wir natürlich, dass der Start gut verläuft und das wir ein paar Tage darauf schon die ersten Daten liefern können", sagt die technische Leiterin Manuela Unterberger.

Eigene Bodenstation an der TU Graz

Weltraumtechnik und Wissenschaft made in Austria – das freute am Montag auch Innovationsministerin Doris Bures: „Wir beweisen damit wieder, dass wir zwar quantitativ nicht so viele sind und mit dem großen Weltraumnationen mit der Kopfzahl nicht mithalten können, aber mit den klugen Köpfen allemal.“

An der TU Graz wurde auch eine Bodenstation aufgebaut, die bei jedem Überflug mit dem Satelliten Kontakt aufnimmt; so soll es möglich sein, täglich eine Stunde lang Daten herunterzuladen, und das mindestens zwei Jahre lang - auf diesen Zeitraum ist die Lebensdauer des Mikro-Satelliten ausgerichtet.

Link: