Steirerfleisch übernimmt insolventen Jöbstl

Das südsteirische Unternehmen Steirerfleisch übernimmt den insolventen Fleischerzeuger Jöbstl in Strass im Bezirk Leibnitz. Eine achtstellige Euro-Summe soll Steirerfleisch bezahlt haben. Alle Arbeitsplätze bei Jöbstl bleiben erhalten.

Die neue Unternehmensgruppe bildet nach eigenen Angaben den „mit Abstand größten Anbieter in den Bereichen Schweinefleisch sowie des AMA-Gütesiegels“ und hält rund 20 Prozent Marktanteil in Österreich. Steirerfleisch ist ein Familienunternehmen mit dem Geschäftsführern Alois Strohmeier und Karoline Scheucher an der Spitze.

Übernahme für achtstellige Euro-Summe

Steirerfleisch hatte Mitte Oktober, rund zwei Wochen nach der Insolvenz von Jöbstl - mehr dazu in Schlachtfirma Jöbstl beantragt Insolvenz (4.10.2012), den Betrieb in Pacht übernommen. Am Donnerstag erhielt Steirerfleisch den Zuschlag im Gläubigerausschuss. Übernehmende Firma ist die Bauerngut GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Steirerfleisch. Über die Höhe der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart, Strohmeier sprach jedoch von einer achtstelligen Euro-Summe.

Betrieb soll weiter ausgebaut werden

Der Betrieb in Strass wird eigenständig weitergeführt, die rund 250 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Produktion und Vertrieb werden künftig unter einer eigenen Marke fortgesetzt. Dadurch entsteht eine Unternehmensgruppe mit einem prognostizierten Jahresumsatz von rund 260 Millionen Euro. Man wolle den Betrieb auch weiter ausbauen, so Strohmeier und Scheucher. Mittelfristig sollen zusätzliche Mitarbeiter aufgenommen und neue Geschäftsfelder erschlossen werden, um eine höhere Wertschöpfung zu erzielen.

Zahlen zur Jöbstl-Insolvenz:

Durch die Übernahme wird eine Insolvenzquote von zwischen 50 und 60 Prozent möglich sein. Die Rudolf Jöbstl GmbH hatte mit Stichtag Ende April eine Überschuldung von 5,7 Millionen Euro

Hohe Exportquote

Das 1966 gegründete Familienunternehmen Steirerfleisch hat nach eigenen Angaben derzeit rund 420 Mitarbeiter und peilt für das Jahr 2012 einen Umsatz von rund 160 Millionen Euro an. Die weltweite Exportquote des Unternehmens beträgt rund 40 Prozent, bei Jöbstl waren es rund 35 Prozent. Exportiert werde unter anderem nach Japan, Korea, Russland und Kanada. Im Produktportfolio finden sich gentechnikfreie Erzeugnisse, eine Bio-Linie sowie unter der Marke „Steirerglück“ Schweinefleischspezialitäten aus ausschließlich steirischer Herkunft.

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