FPÖ und Grüne beendeten Graz-Wahlkampf

Auf dem Grazer Freiheitsplatz hat die FPÖ am Freitag ihre Abschlusskundgebung für die Gemeinderatswahl in Graz abgehalten. Zum ersten Mal sprach die Polizei bei einer Parteiveranstaltung ein Platzverbot aus.

Als letzte Partei versuchte am Freitagnachmittag die FPÖ mit einer Kundgebung, für den Wahl-Sonntag in Graz zu mobilisieren. Inhaltlich konzentrierten sich die Freiheitlichen dabei wieder ganz auf das Ausländerthema: Graz brauche demnach einen Sicherheitsstadtrat und um 100 Polizisten mehr - diese beiden FPÖ-Forderungen sollen Graz zu einer sicheren Stadt machen.

Eustacchio warnt vor „falscher Toleranz“

Nach Ansicht des FPÖ-Spitzenkandidaten Mario Eucstacchio sei Graz eine Drogenhochburg mit steigender Kriminalitätsrate. Ein klares Nein kommt von Eustacchio auch zu den beiden Moscheen in Graz: „Wir können nicht zulassen, dass durch Feigheit und vielleicht auch falsch verstandene Toleranz, dieses Bild von der Stadt Graz ein völlig anderes wird - und ich spreche hier ganz bewusst den Bau von einer oder zwei Moscheen an. Das hat in unserer Gesellschaft, in unserer Kultur nichts verloren.“

Strache warnt vor Ausländerzuzug

Unterstützung erhält Eustacchio von FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache. Strache warnte vor einem Massenzuzug von Ausländern: „Was wir nicht wollen, ist Kriminelle importieren, oder Menschen, die glauben, sie können hier herkommen, um uns dann auf der Nase herumzutanzen, indem sie hier Straftaten begehen, vielleicht auch zusätzlich Sozialmissbrauch betreiben und glauben, sie müssen nichts leisten und liegen dem Sozialstaat Österreich auf der Tasche.“

FPÖ Graz Wahl Finale

ORF

Bekannte FPÖ-Themen, Sympathisanten und Demonstranten beim Abschluss des Graz-Wahlkampfes.

Der Ausländerzuzug führe auch zu Bildungsproblemen, sagt Heinz-Christian Strache: „Da ist es ja eher so, dass sich unsere Kinder heute schon anpassen müssen an die Zuwanderer anstatt umgekehrt, dass Menschen, die zu uns kommen, unsere Sitten, Bräuche und Gepflogenheiten übernehmen – wie man es sich erwarten können soll.“

Kundgebung mit Platzverbot

Knapp 300 Sympathisanten und fast gleich viele Demonstranten fanden sich am Freiheitsplatz ein. Zum ersten Mal sprach daher die Grazer Polizei bei einer Parteiveranstaltung ein Platzverbot aus. Die Folge war eine räumliche Trennung zwischen den rund 250 Besuchern und den rund 150 Demonstranten. Das Platzverbot wurde ohne größere Zwischenfälle eingehalten.

Grüne üben Kritik an ÖVP

Mit rund 100 Teilnehmern nur mäßig besucht war am Freitag die Wahlkampf-Abschlusskundgebung der Grünen am Eisernen Tor. Dabei wurde noch einmal betont, dass die Grünen ihre Versprechen in der Umwelt- und Verkehrspolitik gehalten hätten; Kritik gab es am Ex-Koalitionspartner ÖVP.

Schon am Donnerstag luden KPÖ und BZÖ zu finalen Pressekonferenzen. Umfragen zufolge könnte die KPÖ bei der Wahl die zweitstärkste Kraft werden; für beide zählt vorerst aber nur der Wiedereinzug in den Gemeinderat - mehr dazu in Grazer KPÖ und BZÖ luden zum Abschluss.

Insgesamt sind bei der Gemeinderatswahl am Sonntag 209.805 Menschen wahlberechtigt, um ihre Stimmen buhlen elf Listen - alle Informationen zur Grazer Gemeinderatswahl finden Sie auch in einem ausführlichen Wahlextra: Elf Listen buhlen um 209.805 Stimmen.

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