Gesundheitsreform: Zustimmung, aber auch Kritik

Die Einigung auf die Gesundheitsreform bringt in der Steiermark viel Zustimmung, aber auch Kritik. Für die steirische Patientenombudsfrau wird damit die Versorgung der Patienten auf bessere Beine gestellt, die Ärztekammer spricht hingegen von einer „Quadratur des Kreises“.

Arzt im OP-Saal heller

dpa/Friso Gentsch

Die Reform soll am 1. Jänner 2014 in Kraft treten

Nach stundenlangen Verhandlungen und mehrjährigem Hickhack „sprangen“ Bund, Länder und Sozialversicherung am Dienstag über „viele Schatten“ und gaben die Einigung auf ein Reformmodell bekannt. Der Kern der Vereinbarung ist ein „partnerschaftliches Zielsteuerungsmodell“, mit dem eine gemeinsame Planung und Finanzierung angestrebt wird. Zentrale Punkte sind die Stärkung der niedergelassenen Ärzte und eine gleichzeitige Entlastung der Spitäler - mehr dazu in Einigung auf Gesundheitsreform (news.ORF.at).

Edlinger-Ploder: „Guter Einstieg“

Für Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) ist die Einigung naturgemäß eine gute. Oberstes Ziel ist eine neue Aufgabenverteilung zwischen niedergelassenen Ärzten und den Spitälern, hier hofft Edlinger-Ploder noch, die Kritik der Ärztekammer zu entschärfen: „Ich denke, wir haben auch klar gemacht, dass uns insbesondere die Stärkung des niedergelassenen Bereichs ein großes Anliegen ist, und dabei weiß ich die Ärztekammer auf unserer Seite und glaube, dass damit auch ein guter Einstieg geschafft werden könnte.“

Ärztekammer: Kein Ende des Widerstands

Die Ärztekammer äußerte in den vergangenen Monaten immer wieder Kritik an der Gesundheitsreform, und der steirische Ärztekammer-Vizepräsident Jörg Gazarolli zeigt sich nach wie vor skeptisch - er sehe keine Förderung der niedergelassenen Ärzte: „Die Ambitionen sind nach wie vor in der gegenteiligen Richtung, und wenn ich daran denke, dass unsere steirische Gebietskrankenkasse 14 allgemeinmedizinische Planstellen weniger fordert, keine Chirugen mehr in der Niederlassung, keine kinderpsychiatrische Versorgung usw., dann frage ich mich wirklich, wie das funktionieren soll.“

Die Einigung bedeute sicher noch kein Ende des Widerstandes, so Gazarolli weiter; man werde sich weiter für eine tatsächliche Stärkung der niedergelassenen Ärzte einsetzen.

Großes Lob von Patientenombudsfrau

Großes Lob für die Gesundheitsreform, die am 1. Jänner 2014 in Kraft treten soll, kommt hingegen von der steirischen Patientenombudsfrau Renate Skledar: Die Reform werde den Patienten die für sie bestmögliche Versorgung geben, ist sie überzeugt.