Ärzte: Längere Arbeitszeiten längst Realität

Bei der Landeshauptleute-Konferenz in Innsbruck ist am Mittwoch die Gesundheitsreform auf Schiene gebracht worden. Ein Punkt der Reform sind auch verlängerte Öffnungszeiten für Arztpraxen. Diese seien aber schon längst Realität, so die Ärzte.

Arzt mit Stethoskop

Zentralbild/Patrick Pleul

Die Gesundheitsreform soll Anfang 2014 in Kraft treten

Im Rahmen der Gesundheitsreform sollen durch die gemeinsame Planung und Finanzierung des Gesundheitswesens die Patienten bestmöglich versorgt werden und die Kosten im Gesundheitssystem weniger stark steigen. Zudem sollen die niedergelassenen Ärzte gestärkt werden: Sie sollen mehr Leistungen erbringen als bisher und ihre Praxen länger offenhalten - mehr dazu in LH fixierten Gesundheitsreform (tirol.ORF.at) und in Gesundheitsreform: Zustimmung, aber auch Kritik (12.12.2012).

„Derzeitige Einsatzzeit etwa 70 Stunden“

„Die Praxismindestzeiten stehen im Vertrag, und jeder weiß, dass in der Realität die tatsächlichen Praxiszeiten zwei bis drei Mal so lang sind - das sind die Kernarbeitszeiten, wenn man so will. Dann haben wir noch viel Verwaltungsarbeit, was backstage erfolgt. Es hat alles seine Grenzen, und die derzeitige Einsatzzeit ist etwa 70 Stunden in der Woche, und das ist nicht so schlecht“, sagt der Sprecher der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer, Jörg Garzarolli.

Angebot zu erweitern sei allein nicht möglich

Mehr Angebot sei zwar eine legitime Forderung, aber für einzelne Ärzte kaum zu schaffen: „Seit Jahren suchen wir nach einer Lösung für Gruppenpraxen oder andere Kooperationen, die aber bis dato verhindert oder mit Vorstellungen verbunden wurden, die einfach irreal und nicht umsetzbar sind. Wir haben größtes Interesse, hier das Angebot zu erweitern, aber einer allein schafft es nicht“, so Garzarolli.

Etwas Zeit für Detailplanungen und Einigungen bleibt aber noch: Die Gesundheitsreform soll Anfang 2014 österreichweit in Kraft treten.