Steirische Revolution für Diabetiker
50.000 Steirer leiden an Diabetes, in Österreich sind fast 400.000 Menschen betroffen, und in ganz Europa gelten 60 Millionen Menschen als zuckerkrank. Für sie alle könnte das von Joanneum Research federführend im Rahmen eines EU-Projektes entwickelte Miniglukosemessgerät in absehbarer Zeit deutliche Erleichterungen bringen.
Gerät misst und verabreicht automatisch
Die bisher übliche und mühsame Prozedur - Fingerstechen, Zuckerwertbestimmung mit Teststreifengeräten, Insulinmenge berechnen und dann selbst spritzen - soll durch ein vollautomatisches Kombigerät ersetzt werden, das misst und verabreicht, erklärte Projektleiter Michael Hajnsek: „Innerhalb des EU-Projektes gibt es einen Partner, das ist die Universität Cambridge, die hat einen Algorithmus entwickelt, der aus dem gemessenen Blutzuckerwert eine Insulindosis berechnet, und das System soll diese Insulindosis dann automatisch abgeben.“
Medtronic
Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt
Das Gerät ist nur wenige Zentimeter groß und kann dadurch im Alltag ohne besondere Einschränkungen am Bauch getragen werden - das ist besonders für Kinder interessant, die in ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt werden. Außerdem ist gerade für sie wegen des Wachstums und der hormonellen Veränderungen die regelmäßige Messung und genaue Verabreichung der richtigen Insulinmenge besonders wichtig.
In vier Jahren auf dem Markt
Das neue Glukosemessgerät klingt nicht nur revolutionär, sondern ist es auch, so Hajnsek: „Ja, wenn das System so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, wäre das sicher eine Revolution im Diabetes-Management.“ Die Entwicklung soll in vier Jahren abgeschlossen sein - dann soll das neue Diabetes-Wundergerät auf den Markt kommen.