Autohändler verkaufte gestohlene Ware

Einen Handel mit gestohlenen Autoteilen hat die Polizei in der Oststeiermark aufgedeckt: Ein 54 Jahre alter Besitzer einer Autowerkstätte soll gestohlene Autoteile billig gekauft und an seine Kunden weiterverkauft haben.

Neben dem Chef der oststeirischen Firma aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurden zwei weitere Verdächtige festgenommen. Das Trio soll gemeinsam mit neun weiteren Verdächtigen seit 2006 Teile gestohlener Fahrzeuge in Österreich im Rahmen einer kriminellen Vereinigung weiterverkauft haben.

Sonderkommando ermittelte ein Jahr lang

Die Ermittlungen führte ein Sonderkommando des Bundeskriminalamtes. Seit etwa einem Jahr waren die Beamten dem Firmeninhaber auf der Spur. Immer wieder kamen die Ermittler in Zusammenhang mit gestohlenen Kfz-Teilen auf seine Firma; darum wurden die Aktivitäten des 54-Jährigen unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass er vermutlich seit 2006 immer wieder die Seriennummer von einzelnen gestohlenen Autoteilen entweder noch im Ausland oder in Österreich veränderte.

Schaden soll zwei Millionen Euro ausmachen

Geliefert wurden ihm die Teile von ungarischen, slowakischen und polnischen Hehlern. Der Oststeirer verkaufte die Ware dann als gewöhnliche gebrauchte Ersatzteile über seine Autoverwertungsfirma an Endkunden. Die Schadenssumme dürfte sich auf rund zwei Millionen Euro belaufen. Nun wurden die drei mutmaßlichen Haupttäter in einer gemeinsamen Aktion des Bundeskriminalamtes sowie der Landespolizeidirektionen Burgenland, Wien, Niederösterreich und Steiermark festgenommen.

Hochwertige Motoren und Airbags sichergestellt

Bei Hausdurchsuchungen wurden neben laut Polizei „großen Mengen Bargeld, Münzen und Sparbücher“ eine Vielzahl von gestohlenen Autoteilen sichergestellt - der geschätzte Wert des Fundes beträgt etwa 400.000 Euro, so Mario Hejl, Sprecher des Bundeskriminalamtes. Es handelte sich vorwiegend um hochwertige Teile wie Motoren, Getriebe, Airbags und Frontteile; eine Auflistung alleine der gestohlenen Motoren ergab laut Hejl die Summe von 600 Stück.

Die gestohlenen Motoren

APA/Bundeskriminalamt

Während der Firmeninhaber und zwei Komplizen in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht wurden, wurden neun weitere Beschuldigte - unter ihnen Angestellte des 54-Jährigen, Zulieferer und Hehler - angezeigt. Das Trio zeigte sich wenig bis teilgeständig, die neun anderen Verdächtigen gestanden den illegalen Handel. Weitere Ermittlungen sind im Gange.