Unwettergeschädigte Orte klar für Wehrpflicht

Die in den letzten Jahren von Naturkatastrophen getroffenen Ortschaften - in denen das Bundesheer deinen großen Anteil der Hilfs- und Aufräumarbeiten geleistet hat - haben durchwegs eine starke pro Wehrpflicht-Haltung an den Tag gelegt.

Besonders hoch war die Zustimmung in Oppenberg im Bezirk Liezen mit 89,26 Prozent gegen 10,74 Prozent: Heerespioniere hatten hier im Juli 2012 die Straße in den von der Außenwelt abgeschnittenen Ort von freigemacht.

Großsölk und Kleinsölk

Ein ähnliches Abstimmungsverhalten legten auch die Bewohner von Großsölk und Kleinsölk im Bezirk Liezen - Muren und Hochwasser im Sommer 2010 - an den Tag: Zwischen 86 und 88 Prozent pro Wehrpflicht.

Trieben und Pinggau

Die im Sommer 2010 von Überschwemmungen heimgesuchten Gemeinden Trieben (Bezirk Liezen) und Pinggau (Bezirk Fürstenfeld-Hartberg) - Trieben und vor allem das dazugehörige St. Lorenzen im Paltental waren auch im Juni/Juli 2012 getroffen worden - stimmten zu über zwei Drittel für die Wehrpflicht: Trieben mit 72,67 zu 27,33 Prozent, Pinggau mit 70,32 zu 29,68 Prozent.

Niederwölz und Oberwölz

Im Sommer 2011 hatten Gewitter im Raum Niederwölz und Oberwölz (Bezirk Murau) großflächige Überschwemmungen angerichtet und einen umfangreichen Heereseinsatz nach sich gezogen: Beide Orte stimmten nun mit rund 75 Prozent gegen 25 Prozent für die Wehrplicht.

Hatzendorf

Das kleine Hatzendorf im Bezirk Südoststeiermark war im Sommer 2009 nach tagelangen Regenfällen unter Wasser gestanden, Heer und Feuerwehren räumten wochenlang auf: 72,64 stimmten hier für die Wehrpflicht, 27,36 Prozent für ein Berufsheer.

Donnersbach und Donnersbachwald

Im obersteirischen Donnersbach und Donnersbachwald hatte das Bundesheer 2005, 2009 und 2012 nach Lawinenabgängen Erkundungsflüge durchgeführt, Lawinen aus der Luft abgesprengt, im Februar 2005 rund 500 eingeschlossene Schüler und Urlauber von der Abgeschnittenen Planneralm mit Helikoptern evakuiert bzw. für Menschen und Vieh Hubschrauberflüge zur Nahrungsmittelversorgung geflogen. Donnersbach stimmte mit 79,78 Prozent für die Wehrpflicht, 20,22 für ein Berufsheer. Ein ähnliches Bild ergab sich in Donnersbachwald mit 73,53 bzw. 26,47 Prozent.

Gasen

Das in einem Talkessel im Bezirk Weiz gelegene Gasen war 2005 von Muren und Hochwasser getroffen und von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Nach einem Orkan 2008 sprengten Pioniere Hänge und umgestürzte Bäume ab und legten zusammen mit anderen Hilfskräften die Straßen frei. Die Bürger votierten zu 82,35 Prozent für die Wehrpflicht, zu 17,65 Prozent für ein Berufsheer.

Wie hat Ihre Gemeinde gestimmt?

Die Abstimmungsergebnisse aus allen steirischen Gemeinden finden Sie hier.

Klare Mehrheit für Wehrpflicht

In der gesamten Steiermark stimmte keine Gemeinde für das Berufsheer: 34,01 Prozent stimmten für das Berufsheer, 65,99 Prozent für die Wehrpflicht; die Beteiligung liegt bei 45,28 Prozent - mehr dazu in Deutliche Mehrheit für Wehrpflicht und in Keine steirische Gemeinde für Berufsheer; das klare Bekenntnis zur Wehrpflicht zieht sich aber durch fast alle Bundesländer - mehr dazu in Knapp 60 Prozent für Wehrpflicht (news.ORF.at).

Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) wollte das Ergebnis der Bundesheer-Volksbefragung am Sonntag nicht weiter kommentieren - er sprach sich ja im Vorfeld ganz grundsätzlich gegen die Volksbefragung aus. ÖVP-Chef Schützenhöfer ist „erfreut“ - mehr dazu in Wehrpflicht: Kein weiterer Kommentar von Voves.

Die Volksbefragung zur Wehrpflicht zeigt ein deutliches Altersgefälle bei der Entscheidung für oder gegen die Wehrpflicht. Die Jungen waren stark auf Berufsheerlinie, ab 30 ändert sich das Bild laut Wahltagsbefragung aber völlig - mehr dazu in Die Jungen wollten Berufsheer (news.ORF.at).