2,75 Prozent mehr Gehalt im privaten Sozialbereich

Bei den Gehaltsverhandlungen für die Beschäftigten aus dem privaten Sozialbereich hat es Montagnacht eine Einigung gegeben. Für die 120.000 Arbeitnehmer gibt es ein Gehaltsplus von 2,75 Prozent. Die Gewerkschaft spricht von einem brauchbaren Kompromiss.

Im Durchschnitt verdienen Pflegehelfer 1.800 Euro brutto im Monat, das Anfangsgehalt liegt bei 1.400 Euro brutto. Dies war für den Bundesvorsitzenden für Gesundheits- und Sozialberufe in der Gewerkschaft der Privatangestellten, den Grazer Klaus Zenz, vor Beginn der Verhandlungen zu wenig. An den schwierigen Arbeitsbedingungen und der schlechten Bezahlung für Pflege- und Sozialberufe müsse sich etwas ändern, so seine Forderung.

Demo Gesundheits- und Pflegeberufe

ORF

Letzte Woche gingen Vertreter der Sozialberufe auf die Straße

Gewerkschaft wollte drei Prozent

Zenz forderte ein Gehaltsplus von drei Prozent, die Arbeitgeber wollten höchstens 2,4 Prozent bezahlen. Der Kompromiss sind 2,75 Prozent. Drei Prozent mehr seien nicht finanzierbar, so die Arbeitgeber. Die Erhöhung gilt für die Kollektivverträge von Caritas, Diakonie und den BAGS-KV.

Für die Arbeitnehmer in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland wurde 3,3 Prozent mehr Gehalt vereinbart. Damit wird das geringere Lohnniveau in diesen Bundesländern den Gehältern in den anderen Bundesländern angepasst. Bis zum Jahr 2015 sollen die Gehaltstabellen österreichweit angepasst werden.

Wären die Verhandlungen in Wien gescheitert, hätte die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöht - sogar Streiks standen im Raum. Die Demonstrationen vergangene Woche seien richtig gewesen, so Zenz: „Wir sind überzeugt davon, dass das was gebracht hat, vor allem um sichtbar zu machen, wer die Menschen sind, die in diesem Bereich tätig sind.“

Beschäftigte im Sozial- und Pflegebereich haben am Mittwoch vergangene Woche auch in Graz demonstriert - mehr dazu in Protest in Graz: „Soziale Arbeit ist mehr wert“ (30.1.2013).

Grüne kritisieren Zenz

Heftige Kritik erhielt Zenz, der für die SPÖ im steirischen Landtag sitzt, am Montag von den Grünen: „Es ist wirklich unverfroren, dass sich Zenz jetzt als Kämpfer für die Mitarbeiter abfeiert. Zenz hat nichts gegen die brutalen Kürzungen der selbst ernannten Reformpartnerschaft unternommen. Er war weder bereit noch in der Lage, innerhalb seiner Partei die Kürzungen abzuwenden. Als Gewerkschafter und als Politiker muss er sich die Frage der Glaubwürdigkeit stellen lassen“, so Landtagsabgeordnete Ingrid Lechner-Sonnek.

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