TU Graz testet Holzbau auf Erdbebensicherheit

Forscher der TU Graz bereiten zurzeit einen außergewöhnlichen Erdbebenbelastungstest in Portugal vor: Dabei soll die maximale Erdbebensicherheit von mehrstöckigen Häusern in Holz-Massivbauweise getestet werden.

Holz gewinnt als Baumaterial immer mehr an Bedeutung; Erdbebensicherheit ist jedoch eine grundlegende Voraussetzung, um den Holzbau auch in Ländern einzuführen, die nicht zu den klassischen „Holzbaunationen“ gehören - dazu zählen auch Mittelmeer- und Balkanländer wie beispielsweise Italien, Griechenland oder die Türkei, die zu dezidierten Erdbebenrisikozonen gehören.

Ein dreistöckiges Haus auf dem Rütteltisch

Holzexperten der TU Graz haben derzeit Holz-Massivbau-Konstruktionen in Brettsperrholz im Visier: Konkret prüfen sie ein vollständiges, dreistöckiges Haus dieser Bauweise mittels simuliertem Erdbeben auf einem Rütteltisch.

Erdbebentest der TU Graz

TU Graz/Lignum

Eine hydraulische Rüttelplatte im Großformat simuliert bei dem Versuch in Lissabon (Portugal) den Verlauf des großen Erdbebens in Montenegro aus dem Jahr 1979, das eine Stärke von über 7 nach Richter hatte. „Unser Holzhaus muss dabei das Beben etwa 15 Mal und in unterschiedlichen Stärken durchmachen“, erklärt Georg Flatscher vom Institut für Holzbau und Holztechnologie.

Erster Großversuch in Europa

Besonders interessiert sind die Experten, welche Kräfte sich wie auf die einzelnen Holzelemente auswirken und welche Verformungen entstehen. Das getestete Gebäude ist rund acht Meter hoch und hat eine Fläche von etwa 90 Quadratmetern; ein Raum ist auch möbliert und wird mit Videokameras überwacht. Laut Fletscher ist dieser Test erst der zweite Großversuch dieser Art weltweit und der erste in Europa.

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