Biobauern verkaufen Gemüse per Mausklick
Der Kunde kann die Produkte im Internet wie im Gemüseladen aussuchen und bestellen. Obst und Gemüse werden frisch geerntet, Milchprodukte oder Brot frisch hergestellt und liegen dann abholbereit beim Direktvermarkter, beim Einzelhändler oder können dem Kunden per Fahrradboten zugestellt werden.
Lieferangebot saisonabhängig
Mittlerweile findet man derartige Angebote in der gesamten Steiermark: Sie heißen Gemüsewerkstatt, Frischebox oder Superfood. Auch Ernährungsberater Mabon Negovec ist in das Geschäft mit dem virtuellen Bauernmarkt eingestiegen und hat einen Reformladen in Graz eröffnet.
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Geliefert wird nur, was die Natur in der jeweiligen Saison hergibt
Er arbeitet mit Bauern aus der Region, etwa aus Frohnleiten, Söding, Edelschrott oder Kitzeck zusammen. Geliefert wird jedoch nur, was die Natur in der jeweiligen Saison hergibt: „Das heißt was der Bauer uns liefern kann, das kommt rein. Zur Zeit sind das etwa Kartoffeln, Karotten oder Chinakohl.“
Bis zu 30 Prozent Umsatzsteigerung
Die Landwirtschaftskammer Steiermark begrüßt den neuen Geschäftszweig: „Es handelt sich dabei um einen Geschäfstszweig, der im Entstehen begriffen ist, Tendenz relativ stark steigend. Insgesamt geht es um sieben Prozent im Rahmen der Direktvermarktung, die bereits über diese Schiene laufen“, sagt Landwirtschaftskammerdirektor Werner Brugner. Pro Jahr seien Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent zu verzeichnen.
Keine Konkurrenz zum Bauernmarkt
Als Konkurrenz zum Bauermarkt sieht Brugner die Internetläden nicht. „Das kommt für eine neue Käuferschicht, die sich mehr mit dem Internet und dem Onlineshopping beschäftigt als Zusatzanagebot dazu.“ Da alle Produkte aus der jeweiligen Region kommen unterliegen die Betriebe laut Landwirtschaftskammer auch strengen Kontrollen.
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Bauernmärkte müssen durch das Internet keine Konkurrenz befürchten
Allerdings setzt auch der Einzelhandel zunehmend auf Bioprodukte: Im Ranking um die meisten angebotenen Bioprodukte steht derzeit der Diskonter Hofer mit einem Anteil von 10,2 Prozent ganz oben auf dem Siegertreppchen, gefolgt von Billa und Merkur mit 9,1 Prozent und Spar mit 6,4 Prozent Biolebensmittelanteil.
Steigende Nachfrage nach Bioprodukten
Schließlich ist die Nachfrage nach Bioprodukten permanent am Steigen. Seit 2008 ist der Verkauf von mehr Biolebensmittel um 18 Prozent gestiegen oder anders ausgedrückt: Sieben Prozent aller Frischeprodukte werden bereits in Bioqualität gekauft, schildert Herbert Kain, Obmann der Bio Ernte Steiermark: „Also es gibt eher wenige, die nur Bio kaufen, aber es gibt immer mehr die mehr Bio kaufen und so kommt es zur Steigerung.“
Verpackungszentrum Graz
Fast ein Fünftel der Eier und Kartoffeln gehen als Bioprodukte über den Ladentisch
Eier, Milchprodukte und Gemüse
Am häufigsten werden Eier in Bioqualität gekauft - hier gehen 19 Prozent als Bioprodukte über den Ladentisch, gefolgt von Kartoffeln mit 17 Prozent. Milch macht 15 Prozent aus, Butter, Joghurt und Obst immer noch zehn Prozent.
Einen Aufholbedarf gibt es noch bei Wurst und Fleisch, sagt Kain: „Da liegen wir noch bei ein bis zwei Prozent, speziell im Bioschweinebereich, da könnten wir noch einiges vertragen. Was den Fleischverkauf betrifft wäre die Nachfrage zwar da, aber wir können es derzeit einfach nicht liefern, weil wir es nicht haben.“
Ein Fünftel der Ackerfläche biologisch
Auch die Landwirte selbst setzen zunehmend auf Bio: Bereits 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Österreich wird biologisch bewirtschaftet. Allein in der Steiermark gibt es 3.650 Biobäuerinnen und Bauern. Und sie machen nicht nur Ab-Hof-Verkauf und beliefern Bioläden. Der Anteil der Bioprodukte wird auch im Lebensmittelhandel und bei den Diskontern immer größer.