Lebensmittel: 6.000 Kontrollen pro Jahr

Abseits des aktuellen Pferdefleischskandals führt die steirische Lebensmittelaufsicht routinemäßig rund 6.000 Kontrollen jährlich durch. Das bringt eine hohe Lebensmittelsicherheit, denn auf Dauer sind die Kontrollsysteme nicht zu hintergehen.

Täglich führt die Lebensmittelaufsicht Überprüfungen dort durch, wo Lebensmittel produziert, verkauft oder verkocht werden: in Pflegeheimen, Spitälern, Gasthäusern, bei Lebensmittelproduzenten und -geschäften.

Brennpunkt Lebensmittelkontrollen AGES

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6.000 Kontrollen pro Jahr

6.000 Kontrollen pro Jahr

Insgesamt 20 Kontrolleure der Lebensmittelaufsicht des Landes Steiermark sind in allen steirischen Bezirken unterwegs. Im Vorjahr wurden 6.000 Kontrollen durchgeführt und 3.600 Proben gezogen. „Es wird die Temperatur kontrolliert und die Verpackung. Der Probensack wird dann verplombt, eine Gegenprobe dem Betrieb ausgefolgt und unsere Probe ins Labor gebracht“, erzählt Sabine Pucher, eine der 20 Kontrolleure des Landes.

Im Rahmen der 6.000 Kontrollen im Jahr 2012 war vor allem die Herkunftskennzeichnung Gegenstand von Beanstandungen: „Das heißt: Irgendein Kennzeichnunselement hat gefehlt oder wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht richtig deklariert wurde. Das führt bereits zu einer Beanstandung“, sagt Christian Kaltenegger von der Lebensmittelaufsicht.

„Decken den Großteil ab“

18.000 Betriebe werden österreichweit je nach Risikoeinschätzung jährlich oder auch weniger häufig kontrolliert. Kaltenegger: „Das Kontrollsystem ist sehr sicher, wir haben ein eigenes Qualitätsmanagement. Hundertprozentige Sicherheit wird es wahrscheinlich nie geben, aber wir decken den Großteil ab.“

Brennpunkt Lebensmittelkontrollen AGES

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30.000 Lebensmittelproben werden bei der AGES jedes Jahr untersucht

Untersucht werden die Proben von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Graz, Wien, Linz und Innsbruck. 30.000 Lebensmittelproben werden pro Jahr in Graz auf Keime, Pilzsporen, problematische und andere Substanzen untersucht. Aber auch hier gäbe es keine hundertprozentige Sicherheit: „Man kann nicht alles untersuchen. Das würde die Kosten ins Immense treiben“, so die Mikrobiologin Claudia Schlagenhaufen von der AGES.

Kontrollsysteme nicht zu umgehen

Auf Dauer könne man die Kontrollsysteme aber nicht hintergehen, so Schlagenhaufen: „Weil alles über das Schnellwarnsystem in Europa vernetzt ist. Wenn es sich um gesundheitsschädliche oder relativ gefährliche Sachen handelt, wird es relativ schnell weitergeleitet.“

Aufholbedarf bei Kennzeichnung

Seitens des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer kritisiert man vor allem die Kennzeichnungsvorschriften bei den Herkunftsangaben: "Es gibt keine Normierung für zusammengesetzte Produkte, für Fertigprodukte, woher sie kommen.

Hier gilt es eine klare Herkunftskennzeichnung auf europäischer Ebene zu schaffen und umzusetzen", sagt Susanne Bauer vom Arbeiterkammer-Konsumentenschutz. Bei Fleischprodukten, bei denen solche Angaben vielfach auch fehlen, soll es bis Ende des Jahres erste Verbesserungen geben. Dann tritt die europaweite Verpflichtung in Kraft anzugeben, wo das Fleisch herkommt.

Indessen zieht der Skandal rund um nicht deklariertes Pferdefleisch in Lebensmitteln immer weitere Kreise - mehr dazu in Steirische Produkte im Pferdefleischtest und in Fleischer weist Vorwürfe zurück (news.ORF.at; 21.2.2013).

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