Projekt hilft im Kampf gegen Spielsucht

Seit rund einem Jahr hilft die Existenzsicherungsberatung in der Steiermark Spielsüchtigen, wieder schuldenfrei leben zu können. Knapp 200 Betroffene wurden so bereits unterstützt. Für viele bleibt die Spielsucht aber ein Teufelskreis.

Am Donnerstag wurde von Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) gemeinsam mit der Schuldnerberatung Steiermark und der Fachstelle für Glücksspielsucht Bilanz gezogen. Demnach sind steiermarkweit 4.000 Menschen spielsüchtig, rund 30.000 gelten als gefährdet.

Spielsucht Spielautomaten

APA/GEORG HOCHMUTH

Viele spielen, bis sie gewinnen

Spielsucht als Teufelskreis

Der durchschnittliche spielsüchtige Steirer ist männlich, zwischen 25 und 35 Jahren alt, lebt in einer Beziehung und ist berufstätig. Die Spielsucht ist für viele ein Teufelskreis, erklärt die Leiterin der Fachstelle für Glücksspielsucht, Monika Lierzer: „Die typische Spielerkarriere schaut so aus, dass jemand irgendwann zu spielen beginnt - aus Neugierde oder im Freundeskreis - am Anfang vielleicht viel Glück hat, viel gewinnt. Und daraus entwickelt sich dann die Idee, dass man daraus mehr machen könnte.“

Doch das häufigere Spiel führe dazu, dass man immer mehr verliert. Die Verluste wolle man wieder zurück haben, „bis es dann so weit kommen kann, dass kriminelle Handlungen gesetzt werden bis hin dazu, dass, wenn die psychische Verzweiflung sehr groß ist, Suizidversuche stattfinden“, so Lierzer.

Projekt für ein geregeltes Leben

Das Projekt der Existenzsicherungsberatung ermöglicht durch die Zusammenarbeit der Suchttherapie und der Schuldnerberatung Unterstützung bei der Rückkehr in ein geregeltes Leben. Dabei wird laut Christof Lösch von der Schuldnerberatung Steiermark den Betroffenen geholfen, ihre Sucht zu bekämpfen und die Schulden in den Griff zu bekommen. Betroffene können sich bei 19 Behandlungseinrichtungen melden, zudem gibt es eine Selbsthilfegruppe.

174 Süchtige erfolgreich unterstützt

„Voraussetzung dafür, dass man in dieses Projekt kommt, ist, dass man aktiv etwas gegen seine Sucht macht. Und erst dann, wenn der Therapeut erkennt, dass die Geldproblematik die Therapie so überlagert, dass bei der Therapie gar nichts mehr weiter geht, werden wir eingeschaltet - mit Expertinnen, die das Wirtschaftliche anschauen und die dann mit den Therapeuten ganz eng vernetzt arbeiten“, erklärt Lösch. 174 Personen konnte schon geholfen werden - der Großteil, 84 Prozent, ist männlich.

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