Steirische Fischbestände drastisch dezimiert

Laut aktuellen Untersuchungen sind die heimischen Fischarten in akuter Gefahr: In einigen Flüssen ging der Fischbestand um bis zu 90 Prozent zurück. Schuld sind laut den Fischern vor allem die geschützten Fischräuber wie Fischotter und Kormoran.

Seit Jahren warnen die Fischer vor dem Rückgang der heimischen Fischarten - und diese Befürchtung wurde nun von einer aktuellen Untersuchung bestätigt: Der Fischbestand ging in einigen Flüssen um bis zu 90 Prozent zurück.

Defizite an etwa 180 Stellen

300 flächendeckende Messungen seien durchgeführt worden, so Alfred Ellinger von der Gewässeraufsicht des Landes, „wobei sich nach jetzigem Zwischenstand zeigt, dass an etwa 180 Stellen Defizite festgestellt wurden. Die Defizite liegen teilweise in zu geringen Fischmengen oder dass Fischarten in Gewässern, wo sie ursprünglich vorgekommen sind, heute nicht mehr vorkommen.“

Fische im Fluss

ORF

Fischer fürchten einen weiteren Rückgang des Fischbestands

Ursachen: Kraftwerke und Fischräuber

Als Ursache für den enormen Rückgang ziehen die Experten mehrere Gründe in Betracht: Auf der einen Seite sei sicherlich die Verbauung der Flüsse durch Kraftwerke zu nennen, auf der anderen eben auch der einseitige Artenschutz für Fischräuber wie Reiher, Otter und Kormoran.

„Ein Gewässer, das mehr oder weniger leer ist, lässt sich auch nicht mehr in der Weise verwerten – im Sinne von Pachteinnahmen oder Lizenzgebühren. So gesehen ist diese einseitige Unterschutzstellung von fischfressenden Tieren eigentlich eine kalte Enteignung auf Kosten der Fischerei“, so Friedrich Ebensperger, Obmann des Fischereiverbandes. Für mehr Mitsprache wollen die Fischer daher eine eigene gesetzliche Vertretung haben. Bisherige Verhandlungen seien jedoch gescheitert, so Ebensperger.

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