Toplitzsee: Forschungstauchgänge liegen auf Eis

Am Toplitzsee gibt es vorerst keine Forschungstauchgänge: Das Projekt zur Kartierung des derzeit zugefrorenen Gewässers im obersteirischen Salzkammergut liegt momentan im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis.

„Die Idee ist unverändert aufrecht“, so Pia Buchner, Sprecherin der Bundesforste, die Eigentümer des Sees im obersteirischen Bezirk Liezen sind; die Kontakte mit mehreren infrage kommenden Unternehmen gebe es, aber noch sei nichts spruchreif. Man habe allerdings auch keine Eile für einen Abschluss der Verhandlungen: „Unser Kerngeschäft ist der Wald“, so Buchner.

Nur kleines Zeitfenster

Im Moment sei der auf 718 Meter Seehöhe zwischen Waldhängen und Felswänden gelegenen See ohnehin noch zugefroren. Für eventuelle Tauchfahrten bzw. Tauchgänge gebe es aber nur ein kleines Zeitfenster: Je nach Witterung sei der See im April bis Mai eisfrei, Tauchen im Herbst komme wegen der Laichzeit nicht infrage, und dann beginnt das rund 103 Meter tiefe Gewässer wieder zuzufrieren.

Taucher im Toplitzsee

APA/Pictures unlimites/Fesl

Immer wieder Schatzgerüchte

Der Toplitzsee taucht regelmäßig in den Medien im Zusammenhang mit angeblich im Zweiten Weltkrieg in dem Salzkammergut-See versenkten Geheimwaffen der Deutschen, gefälschten britischen Pfundnoten und Dokumenten bzw. Preziosen verschiedenster Art und Herkunft auf.

Zuletzt hatte sich die Global Exploration Company um eine Tauchgenehmigung bemüht: Die US-amerikanische Tauchtruppe rund um Norman Scott konnte aber die mit den Bundesforsten vereinbarten Sicherheiten nicht bis zur gesetzten Frist Mitte Juni 2009 auftreiben.

Ökologisch schonende Kartografierung

Für den See-Eigentümer steht eigentlich die ökologisch schonende Kartografierung des Gewässers sowie die Gewinnung von limnologischen Erkenntnissen im Vordergrund; unter den möglichen Partnern für das Vorhaben war voriges Jahr auch die Red Bull Media House GmbH-Tochterfirma Terra Mater gehandelt worden.