Roboter erlernen die Sprache der Tiere

Roboter und Tiere sollen miteinander kommunizieren – das ist das Ziel eines Forschungsprojekts an der Uni Graz. Geforscht wird mit Bienen und Fischen: Die Forscher wollen herausfinden, wie tierische Schwärme funktionieren, und wie man sie steuern könnte.

Es ist ein völlig neuer Ansatz, der das Forscherteam unter der Leitung von Thomas Schmickl in den nächsten fünf Jahren beschäftigt. Ein neuer Kommunikationskanal soll es möglich machen, eine Verbindung zwischen der Tier- und Maschinengesellschaft herzustellen.

„Schwarm-Intelligenz“ im Mittelpunkt

Die Forscher befassen sich vor allem mit der „Schwarm-Intelligenz“: „Eine einzelne Biene ist nicht intelligent, das gesamte Bienenvolk schon“, so Schmickl vom „Artifical Life Laboratory“. Durch Beobachtungen und Analysen wollen die Forscher herausfinden, wie tierische Schwärme funktionieren, welche Muster dahinterstecken, und wie man letztlich bestimmte Muster dazu verwenden kann, die Schwärme von außen zu steuern.

Forschungsprojekt

Uni Graz

Gemischte Roboter-Tier-Gesellschaft

Gemeinsame Ziele verfolgen

In der Praxis sieht das so aus, dass sich beispielsweise Bienen um Roboter sammeln und von diesen wahrgenommen werden. Die Roboter verändern so lange ihre Programmierung, bis der Bienenschwarm und die Roboter eine Einheit bilden und gemeinsame Ziele verfolgen. Zur Interaktion mit den Bienen stehen den Robotern diverse Sensoren und Reizsender wie Wärme, Licht oder Vibration zur Verfügung.

Gegenseitige Programmierung

Ein Computerprogramm bewertet das Verhalten der Tiere und gibt Feedback an die Roboter. Dadurch programmieren sich die Roboter vollautomatisch bzw. sie werden von den Bienen programmiert. Die Forscher erwarten sich, dass ihre Methode künftig vor allem in der Landwirtschaft und im Umwelt-Monitoring eingesetzt werden kann.

Es ist das bisher größte EU-Projekt, das die Universität Graz koordiniert: Die Forschungspartner für das Assisi-Projekt kommen aus Deutschland, Frankreich, Kroatien, der Schweiz und Portugal. Das Budget liegt bei sechs Millionen Euro, zwei Millionen davon stehen der Uni Graz zur Verfügung.

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