LKH West: Erleichterung und Enttäuschung

Spitalslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) hat am Donnerstag die geplante Übernahme des Grazer LKH West durch die Barmherzigen Brüder abgesagt - die Reaktionen darauf reichen von Erleichterung bis Enttäuschung.

LKH West

ORF

Die Übernahme des LKH Graz West durch die Barmherzigen Brüder ist geplatzt

In den letzten Monaten war es lange nicht klar, wie es mit dem Grazer LKH West weiter gehen soll - mehr dazu auch in LKH West: Spitalsgipfel soll Klarheit schaffen (23.11.2012) und in LKH West: Erneut dringliche Anfrage im Landtag (19.3.2013).

Nachdem nun am Donnerstag bekannt wurde, dass keine Übernahme des Krankenhauses durch die Barmherzigen Brüder stattfinden wird - mehr dazu in Übernahme des Grazer LKH West geplatzt - zeigte man sich beim Grazer LKH West erleichtert: Der Widerstand im Vorfeld habe sich bezahlt gemacht - mehr dazu auch in Unterschriften gegen LKH West-Schließung (7.9.2012).

Ärzte: Konstruktiv in die Zukunft blicken

Der ärztliche Leiter des LKH West, Heribert Walch, will nun konstruktiv in die Zukunft blicken: „Die große Herausforderung ist es, trotz der knappen Budgets gute Gesundheitsleistungen im Krankenhausbereich anzubieten und die vielen Strukturänderungen, die im regionalen Strukturplan angedacht sind, auch umzusetzen“.

Ziel sei es, Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, so Walch; deshalb müsse, was außerhalb des Krankenhauses gemacht werden könne, auch ausgelagert werden, damit sich das Spital auf die stationäre Behandlung von Patienten konzentrieren könne.

Betriebsrat: Kampf hat sich gelohnt

Positiv fiel die Reaktion auch beim Betriebsrat des LKH West, Karl Heinz Dieber aus - ihm sei ein großer Stein vom Herzen gefallen: „Unser Kampf im Jahr 2012 hat sich gelohnt, und für die 604 Mitarbeiter des LKH Graz West ist das der schönste Augenblick im Jahr 2013.“

Barmherzige Brüder: Land hat Chance vertan

Bei den Barmherzigen Brüdern sieht man die Sache anders - man sei sehr enttäuscht, so der Direktor Oliver Szmej: „Wir haben ein Jahr lang rund um dieses Thema verhandelt, und natürlich hätten es die Barmherzigen Brüder gerne gesehen, wenn dieses Projekt zustande gekommen wäre.“

Die Barmherzigen Brüder hätten bei einer Übernahme aus ihrem renovierungsbedürftigen Haus ausziehen und in das LKH West übersiedeln können; laut Szmej habe das Land eine innovative Weiterentwicklung im Gesundheitsbereich nicht genutzt.

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