Altausseer See deutlich tiefer als gedacht

Wasser hat in der Steiermark höchste Qualität, und damit das so bleibt, wird es ständig untersucht. Ein aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich eingehend mit dem Wasser des Altausseer Sees und brachte bereits einige neue Erkenntnisse.

Der Altausseer See ist drei Kilometer lang, einen Kilometer breit und bis zu 50 Meter tief - zumindest wurde diese Tiefe angenommen, bis nun eine Neuvermessung des Seebeckens durchgeführt wurde.

Über 20 Meter tiefer

Da wurde ein Trichter entdeckt, der auf über 70 Meter hinunter geht, „und da sind einige Fragen aufgetaucht: Was bedeutet dieser Trichter, wodurch ist er entstanden? Kommt es hier zur Speisung des Sees durch Karstwasser aus den Alpen?“, sagt Till Harum vom Institut für Wasser, Energie und Nachhaltigkeit am Joanneum Research, das diesen Fragen derzeit im Auftrag der Abteilung Wassergüte des Landes Steiermark auf den Grund geht.

Altausseer See

APA/Tourismusverband Salzkammergut-Ausseer Land/Leo Himsl

Bei der Neuvermessung des Sees wurde ein Trichter entdeckt, der deutlich tiefer ist, als bisher angenommen

Antworten bietet die Analyse des Wasserhaushaltes, erklärt Albrecht Leis, Leiter des Laborzentrums für Isotopenhydrologie: „Was wir machen ist, dass wir im See an verschiedenen Stellen Profile beproben, wo wir in verschiedenen Tiefen Wasserproben entnehmen und untersuchen und dann über die Umweltisotope Informationen gewinnen, wo welches Wasser zugetreten ist.“

Erste Ergebnisse bestätigen bereits, dass der Altausseer See tatsächlich in erster Linie über diesen neu entdeckten, tieferen Trichter mit Wasser bespeist wird; weitere Aufschlüsse sollen laut Till Harum zusätzliche Tests während der Schneeschmelze im Mai bringen: „Da ist normalerweise der Höhepunkt der Schneeschmelze im Gebirge in diesem Gebiet. Das ist der Zeitpunkt, wo die Zutritte im See von der Menge her am größten sind.“

Messstelle eventuell nicht mehr repräsentativ

Der Endbericht des Joanneum Research wird voraussichtlich im Juli vorliegen und auch wesentliche Grundlage für die weitere Beobachtung der Wasserqualität im Altausseer See sein - so ist es durchaus wahrscheinlich, dass die aktuelle Wassergüte-Messstelle aufgrund der neuen Erkenntnisse nicht mehr repräsentativ ist und verlegt werden muss.

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