Keine SPÖ-Absolute mehr in Trofaiach

In Trofaiach ist am Sonntag ein neuer Gemeinderat gewählt worden - nach der Fusion mit Hafning und Gai war es die erste Wahl in einer im Zuge der Gemeindereform zusammengelegten Stadt. Die SPÖ ist klar vorn, verpasste aber die absolute Mehrheit.

Trofaiach entstand aus dem Zusammenschluss von Trofaiach, Gai und Hafning - mehr dazu auch in Steiermark hat drei Gemeinden weniger (1.1.2013)

Die SPÖ erreichte 45,5 Prozent der Stimmen, die KPÖ 21,9, die ÖVP 13,7. Viertstärkste Kraft noch vor der FPÖ mit 6,6 Prozent ist die Bürgerliste Trofaiach - sie kristallisierte sich aus der Liste „Wir für Gai“ heraus - mit 8,9 Prozent; die Grünen erreichten 3,4 Prozent der Stimmen.

Der neue Gemeinderat der nun sechstgrößten Stadt der Steiermark besteht nicht mehr wie bisher aus 25, sondern aus 31 Gemeinderäten - vor der Fusion hatten die drei Gemeinden insgesamt 55 Mandatare. Die SPÖ hat in Trofaiach künftig 15 Mandate, die KPÖ sieben, die ÖVP vier; je zwei gehen an die Bürgerliste und die FPÖ und eines an die Grünen - die SPÖ verfehlte damit das angepeilte Ziel der absoluten Mehrheit knapp.

Geringe Wahlbeteiligung

Dem SPÖ-Spitzenkandidaten, dem bisherigen Bürgermeister von Trofaiach, Mario Abl, stand beim Verkünden des Ergebisses die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: „Ich bin überrascht von dem Ergebnis, muss ich ehrlich sagen, in der Form haben wir nicht damit gerechnet. Wir haben unser Wahlziel zwar um ein Mandat verfehlt, aber wir werden eine breite Mehrheit im Gemeinderat anstreben. Es stehen etlichen dringende Vorhaben heran.“ Allen politischen Fraktionen zu denken gibt die geringe Wahlbeteiligung: Nur 64 Prozent der rund 10.000 Trofaiacher gingen zur Wahl.

Klare Verhältnisse in Buch-St. Magdalena

Aber nicht nur Trofaiach hat am Sonntag einen neuen Gemeinderat gewählt: In Buch-St. Magdalena - das im Zuge der Gemeindereform aus Buch-Geiseldorf und St. Magdalena am Lemberg entstand - kam die ÖVP laut Regierungskommissär Gerhard Gschiel auf 1.079 Stimmen und zwölf Mandate. Die SPÖ erreichte 262 Stimmen und drei Mandate, die Freiheitlichen gingen mit 87 Stimmen leer aus. Die Wahlbeteiligung lag hier bei 79,4 Prozent. Die Volkspartei hatte in beiden Ortschaften den Bürgermeister gestellt.

Knappes Rennen in Graden

Auch in Graden wurde gewählt: Da alle SPÖ-Gemeinderäte aus Protest gegen eine vom Land gewünschte Fusion mit Köflach zurücktraten, war ein Urnengang nötig - mehr dazu auch in Gemeindefusion: Groteske in Graden (19.12.2012) und in Regierungskommissär schlichtet in Graden (25.1.2013). Die SPÖ kam nun auf 198 Stimmen und fünf Mandate, die ÖVP lag mit 190 Stimmen knapp dahinter und erhielt vier Mandate, so Regierungskommissär Anton Reiner.