Doch kein „Saufen und Laufen“ in Rohrbach

Der umstrittene „Spritzerlauf“ in Rohrbach im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wird nun doch nicht stattfinden. Die Veranstaltung, die man unter das Motto „Saufen und Laufen“ hätte stellen können, wurde nach einem Bericht des ORF Steiermark abgesagt.

Läufer

APA/Andreas Pessenlehner

Auch in Niederösterreich und dem Burgenland gibt es ähnliche Veranstaltungen

Die Teilnahme am Rohrbacher „Spritzerlauf“ wäre an jede Menge Alkohol geknüpft gewesen: Jede Vierer-Staffel hätte während des Laufs insgesamt acht Liter Spritzer trinken müssen, andernfalls hätte die Disqualifikation gedroht. Rund 150, vor allem jugendliche Zusagen für den Event gab es schon alleine auf Facebook.

Nach Ansicht des Veranstalters, dem Weinbauer Martin Hammerl, sollte das Event die Jugend ansprechen und nicht als Besäufnis gelten - anders dagegen Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer: „Es ist traurig, dass die Veranstalter auf so eine Aktivität der untersten Schublade zurückgreifen müssen, um auf etwas aufmerksam zu machen.“

„Saufen und Laufen“ mit Gemeindeförderung?

Stattfinden hätte der Lauf im Rahmen eines Zeltfestes sollen, das wiederum Teil der Rohrbacher Hausmesse ist, die schon seit mehr als zehn Jahren ausgerichtet und von der Gemeinde auch gefördert wird.

Schon alleine deswegen hatte der Rohrbacher Bürgermeister Günter Putz - vom ORF Steiermark mit den Spielregeln und der offensiven Bewerbung konfrontiert - keine Freude mit dem „Spritzerlauf“ und suchte umgehend das Gespräch mit dem Veranstalter: „Es freut mich, dass der Veranstalter zu dem Schluss gekommen ist, diesen ‚Spritzerlauf‘ abzusagen. Das Resultat ist sehr positiv, es wäre schade um die Veranstaltung des Zeltfestes, das gut organisiert ist, wenn da dadurch ein schiefes Licht, eine schiefe Optik entsteht - und der ‚Spritzerlauf‘ hätte dies sicherlich bewirkt.“

Bürgermeister erleichtert

Der Alkoholkonsum wäre nicht so massiv gewesen, wie es rübergekommen sei, heißt es vom Organisator; dass dieser jetzt selbst die Reißleine zog, ist auch für den Bürgermeister erleichternd: „Gerade Sport und Jugend in Verbindung mit Alkohol ist nie gut und sollte in dieser Form nicht zum Tragen kommen.“

Der Rohrbacher Gemeinderat hatte bei der Genehmigung des Förderantrags für die Hausmesse nichts vom geplanten Spritzerlauf gewusst, betont Bürgermeister Putz; daher sei die Subvention für die Wirtschaftstreibenden auch genehmigt worden.