Neue Rückenprotektoren bieten besseren Schutz

Rückenprotektoren schützen bei einem Motorradunfall zwar bei Schlägen, aber nicht bei Verdrehungen - diese sind aber in 90 Prozent der Fälle Schuld an schweren Wirbelverletzungen. An der Med Uni Graz wird nun ein Prototyp getestet, der für besseren Schutz sorgen soll.

Der Protektor, der an der Grazer Med Uni getestet wird, soll wie eine zweite Wirbelsäule funktionieren: Drehbewegungen werden ermöglicht, jedoch begrenzt. Angezogen wird der Protektor wie eine Weste; am Rücken trägt man dann eine breite Kette von bewegbaren Plastikelementen.

NASA-Forschung verwendet

Die Grundidee stammt vom Industriedesigner Thomas Saier, der Teil der Forschergruppe „Madkem“ ist: „Die größte Herausforderung im Produktdesign war, den Protektor so zu gestalten, dass er die Bewegung der Wirbelsäule zulässt, aber diese Überbewegungen einschränkt und einen maximalen Tragekomfort gewährleistet.“

Nach einer schweren Rückenverletzung seines Bruders begann er mit der Entwicklung. Das Hauptproblem war dabei die Verbindung mit dem Körper - die Lösung fand er in der Forschungsarbeit der NASA: „In der Entwicklung der Raumanzüge hat man auf der Haut Linien entdeckt, die den Körper umschlingen. Diese gewährleisten die ideale Anbindung“, so Saier.

Industrie soll überzeugt werden

Mit im Forschungsteam ist auch Unfallchirurg Philipp Lanz - er kennt aus der täglichen Arbeit das Problem: „Ein herkömmlicher Protektor dämpft nur den Schlag auf den Rücken und verhindert nicht die Bewegung über das normale Maß hinaus. Die Rückenprotektoren – da gibt es eine Schweizer Studie – helfen gleich viel wie ein Pullover in einem Rucksack“, so der Unfallchirurg.

Mit seinem Projekt will der Ideengeber Saier in naher Zukunft auch die Industrie überzeugen: „Hoffentlich werden wir sehr bald geeignete Partner finden, mit denen wir das Projekt dann realisieren können.“

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