Mur-Kraftwerk-Studie: Bau sorgt für Feinstaub

Am Dienstag befasst sich der Bundesumweltsenat mit dem Grazer Mur-Kraftwerk. Dabei geht es um ein Gutachten der Uni Salzburg, in dem Experten zu dem Schluss kommen, dass sich die für den Bau notwendigen Rodungen negativ auf die Luftgüte auswirken.

Der Bundesumweltsenat ist im laufenden Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bereits die zweite Instanz, nachdem es gegen den erstinstanzlichen UVP-Bescheid 34 Berufungen gab - mehr dazu auch in Mur-Kraftwerk: UVP-Bescheid ist positiv (23.8.2013). Am Dienstag kommt es nun zu einer mündlichen Verhandlung.

Bis zu 8.000 Bäume sollen gerodet werden

In einem Gutachten zerpflücken zwei Experten der Uni Salzburg die Einschätzungen der UVP-Sachverständigen. Diese gehen davon aus, dass die Filterwirkung des Baumbestandes entlang der Mur irrelevant ist. Die Salzburger Experten sehen das anders: Die 6.000 bis 8.000 Laubbäume, die gerodet werden sollen, trügen sehr wohl maßgeblich zu einer luftbefeuchtenden Wirkung bei.

Plakatausschnitt: Entwurf des Murkraftwerks Graz-Puntigam

ORF

Geht es nach der Energie Steiermark, soll das Kraftwerk 2015 fertiggestellt sein

Die Plattform Rettet die Mur sieht sich bestätigt: Pro Mur-Baum würden 463 Liter Wasser an die Luft abgegeben, Wasser binde den Staub der Luft - durch die Schlägerungen für den Kraftwerksbau erhöhe sich also der Feinstaub dauerhaft.

Rettet die Mur sieht sich bestätigt

Die EU hat mittlerweile auch eine Klage gegen Österreich angekündigt, weil es das Feinstaubproblem nach wie vor nicht im Griff hat - und auch hier sieht sich Rettet die Mur bestätigt: Während das Land mit Strafzahlungen an die EU rechnen muss, will ausgerechnet der Landesenergieversorger Energie Steiermark mit dem Kraftwerk die Feinstaubsituation weiter verschärfen, so Plattformsprecher Clemens Könczöl.

Bei der Energie Steiermark rechnet man dennoch damit, dass mit dem Bau des Kraftwerks spätestens heuer im Winter begonnen werden kann und es 2015 fertiggestellt ist.

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