Pölfing-Brunn legt Sanierungskonzept vor

Dass das Land einen Regierungskommissär einsetzt, um Gemeindefinanzen zu ordnen, ist in den letzten Jahren einige Male vorgekommen. Pölfing-Brunn will mit einem nun vorgelegtem Sanierungskonzept diesem Schicksal entkommen.

Ehrgeizige Projekte, die zum Großteil fremdfinanziert wurden, ließen den Schuldenstand der Gemeinde Pölfing-Brunn in den letzten Jahren gravierend ansteigen - derzeit macht die Verschuldung der 1.700-Einwohner-Gemeinde rund elf Millionen Euro aus.

Projekte - weder ausfinanziert noch durchgeplant

Die derzeitige Gemeindeführung macht für die wirtschaftliche Schieflage vor allem den ehemaligen Bürgermeister Horst Pölzl verantwortlich. Ihm wurde schon im Jahr 2007 in einem Bericht der Gemeindeaufsicht des Landes unter anderem vorgeworfen, dass Projekte in Angriff genommen wurden, die weder ausfinanziert noch durchgeplant seien - mehr dazu auch in Konsequenzen nach Finanzchaos in Pölfing-Brunn (20.2.2012).

Weil es der Gemeinde bis jetzt noch nicht gelungen ist, die Finanzprobleme in den Griff zu bekommen, forderte das Land in einer letzten Frist bis Ende April ein schlüssiges Sanierungskonzept - und dieses wurde auch nach dem einstimmigen Beschluss in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag vorgelegt.

Gemeinde will Kompromiss gefunden haben

Jetzt prüft die Gemeindeaufsicht, ob dieses Konzept ausreichend ist. In Pölfing-Brunn spricht man davon, dass man einen Kompromiss gefunden habe: Gespart werden soll primär bei den Ausgaben der Gemeinde, auf weitere Gebührenerhöhung wird verzichtet; dennoch wird die Bevölkerung die Einsparungen spüren - so bleibt etwa das „Kipferlbad“ geschlossen.

Land wird helfen müssen

Ohne finanzielle Unterstützung des Landes wird es aber wohl nicht gehen, heißt es aus Pölfing-Brunn: Mit dem Sanierungskonzept beschloss man auch mit deutlicher Verspätung den Budgetvoranschlag für das heurige Jahr - dieses sieht ein Minus im Gemeindebudget von 956.000 Euro vor.