Schweinestall-Projekt stinkt dem Gemeinderat

50 Millionen Liter Gülle, 2.500 Muttertiere plus 60.000 Ferkel, die zu Mastschweinen aufgezogen werden - so riesig soll das Schweinestall-Projekt im südsteirischen Weinburg am Sassbach werden. Derzeit legt sich der Gemeinderat aber noch quer.

Bereits vor einem halben Jahr sorgten erste Pläne des Mega-Schweinestalls in der Südsteiermark für Aufregung. Nun wollen die Bauern das Projekt in die Wirklichkeit umsetzen. Zwei mögliche Varianten zur Umsetzung existieren, die Erste wurde jedoch bereits vom Gemeinderat abgelehnt.

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60.000 Mastschweine sollen in der Südsteiermark gezüchtet werden

Gestank eines der Gegenargumente

Viele Anwohner verstehen nicht, warum der Stall solche Dimensionen annehmen soll. Vor allem der Gestank, der dadurch entstehen würde, sorgt für Streitigkeiten.

Franz Reinisch, der Sprecher des Projekts, sieht jedoch mehr Vor- als Nachteile: „Die Vorteile sind gleich wie in einem Spital, es wird keiner ein Spital mit fünf Zimmern bauen, sondern das Spital hat immer eine gewisse Größe. Das Gleiche gilt in der Landwirtschaft: Wenn mehrere Bauern zusammen einen Stall bauen, dann gibt es nur eine Zufahrt, eine Kontrolle. Der Amtstierarzt weiß, dass bei so einem großen Projekt die Tiere noch wesentlich gesünder gefüttert werden können“.

Variante Eins abgelehnt, Variante Zwei wird besprochen

Reinisch gibt zu, dass eine große Menge an Gülle dadurch erzeugt würde. Es soll jedoch eine Biogasanlage entstehen, die diese verarbeitet. Der Gemeinderat von Weinburg hat diesen Vorschlag dennoch einstimmig abgelehnt, heißt es von Seiten der Bürgermeisterin Susanne Lucchesi-Palli. Bei der zweiten Variante würden die Ferkel nicht vor Ort aufgezogen werden, sondern abtransportiert werden. Termine, um diesen Vorschlag zu besprechen seien bereits fixiert.

Das Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro würde laut Reinisch in der Region bleiben. Die zweite Variante würde rund 30 Arbeitsplätze bringen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist bereits auf Schiene: „Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist soweit vorbereitet, dass man sagen kann, ‚Wie weit riecht so ein Stall?‘. Riecht er wirklich, oder ist es ein Geruch, den man in 300 Meter nicht mehr riechen kann, aber man sagt, es riecht, weil man es sieht?“, so Reinisch.