Pestizide: Verbot für Hobbygärtner gefordert
APA/dpaA/Bodo Marks
Während in der Landwirtschaft über ein Pestizidverbot diskutiert wird - mehr dazu auch in Pestizidverbot: Für Seitinger unumgänglich (6.5.2013) - kann jeder Konsument solche Produkte im Bau- oder Gartenmarkt legal erwerben.
Grüne fordern Verbot
Vielen Konsumenten sei aber gar nicht bewusst, was sie da kaufen, glaubt Lambert Schönleitner von den steirischen Grünen: „Hier ist es wichtig, dass die Politik hinschaut und erreicht, dass im Handel nur Mittel angeboten werden, die unbedenklich sind. Der chemisch-synthetische Pflanzenschutz hat im Direktverkauf für den Hobbygärtner eigentlich nichts verloren.“ Die Grünen wollen nun den politischen Druck erhöhen, damit giftige Pflanzenschutzmittel aus den Verkaufsregalen verschwinden.
Pflanzenschutzexperte: „Völlig übertrieben“
Stephan Waska vom Gartenbauverein Bruck an der Mur forscht auf diesem Gebiet seit 40 Jahren und hält die Forderung der Grünen für völlig übertrieben: „Die heutigen Pflanzenschutzmittel sind so gestaltet bzw. in ihrer Giftigkeit so gering, dass eigentlich Hausfrauen im Haushalt gefährlichere Präparate haben - ich denke zum Beispiel an die Salze bzw. Tabletten für die Geschirrspülmittel. Pflanzenschutzmittel, die der Konsument im Baumarkt oder im Gartencenter kaufen kann, sind wirklich von einer absoluten Unbedenklichkeit.“
Für Pflanzen und Tiere seien diese Substanzen ungefährlich, die Pflanzenschutzindustrie hätte hier schon längst auf umweltfreundlichere Substanzen umgestellt. In der Landwirtschaft, so Waska weiter, gebe es aber sehr wohl noch gefährliche Stoffe - werden diese richtig eingesetzt, würde aber auch hier wenig Schaden entstehen. Laut Waska kommen diese Stoff in der Steiermark aber ohnehin nicht zur Anwendung.