Kaum Auswirkungen durch ÖBB-Proteste
Der Konflikt zwischen der Eisenbahnergewerkschaft und dem Schienenfachverband der Wirtschaftskammer droht zu eskalieren: Nach dem Verhandlungsstopp bei der Senkung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Wochenstunden wollte die Gewerkschaft mit den Betriebsversammlungen am Mittwoch ein Zeichen setzen.
Nur ein Zug fiel aus
In der Steiermark fanden in Graz, Fehring, Mürzzuschlag, St. Michael, Knittelfeld, Bruck und Selzthal solche Betriebsversammlungen statt, sie hatten allerdings kaum Auswirkungen auf den Frühverkehr: Laut ÖBB-Angaben sei lediglich ein Zug auf einer Teilstrecke ausgefallen; sonst wurde planmäßig und ohne Betriebsbehinderungen gefahren.
Die Gewerkschaft strebt eine Entlastung der Mitarbeiter durch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich ab 1. Juli 2013 an. Dies sei in zahlreichen Kollektivverträgen bereits Usus, nur die Bahnbranche hinke noch hinter her, so Fritz Ploner, Landesgeschäftsführer der Verkehrsgewerkschaft „vida“.
Am 22. Mai wird weiterverhandelt
Schon im Vorfeld wurde von Seiten der Gewerkschaft betont, dass sie keine Eskalation der Lage wolle; zudem war kurz vor dem Protesttag ein neuer Verhandlungstermin mit dem Fachverband Schiene in der Wirtschaftskammer zustande gekommen: Am 22. Mai sollen nun weitere Gespräche geführt werden.
Allerdings wolle man nicht mit der gesamten Branche verhandeln, so Peter Lackner von der Wirtschaftskammer: „Wir haben ja noch weitere Schienenunternehmen, und für die kann das nicht ausstrahlen, was allenfalls mit der ÖBB vereinbart wird.“ Der Kollektivvertrag für diese Bereiche gelte bis 2014, und bis dahin gäbe es hier am Thema Wochenarbeitszeit nichts zu rütteln.