Langzeitarbeitslosigkeit steigt stark

Auch im Mai ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Rund 32.300 Steirer haben keinen Job - ein Plus von 10,2 Prozent. Vor allem die Zunahme bei den Langzeitarbeitslosen bereitet dem Arbeitsmarktservice Sorgen.

Mit einem Plus von 10,2 Prozent liegt die Steiermark im Österreichvergleich im Mittelfeld. Nur in Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und im Burgenland haben sich noch mehr Menschen arbeitslos gemeldet als in der Steiermark – mehr dazu in Arbeitslosenzahl gestiegen (oesterreich.ORF.at).

Hohe Arbeitslosenzahl

Das steirische Arbeitsmarktservice (AMS) vergleicht die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Mai mit dem trüben Wetter. Obwohl sich das AMS um offene Stellen bemühe, komme man von der hohen Arbeitslosenzahl nicht herunter, so AMS Steiermark-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe.

Arbeitslose

ORF.at

Im Mai verzeichnet das AMS um 23 Prozent weniger offene Stellen als noch im Vorjahr

7.000 Langzeitarbeitslose

Positiv sei zwar, dass im Vergleich zum heurigen April fast 3.000 Steirer weniger arbeitslos waren, das würde aber nicht die Zahlen für den Mai im Vergleich zum Vorjahr aufheben. „Mir machen vor allem die starke Zunahme der Langzeitbeschäftigungslosigkeit und die steigende Dauer der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit große Sorgen“, so Karl-Heinz Snobe.

Von den rund 32.300 Arbeitslosen im Mai seien rund 7.000 langzeitarbeitslos - um 1.000 mehr als im Vorjahr, so Snobe. Zurückzuführen sei diese Entwicklung vor allem auf die Zunahme der Zahl der arbeitslosen Männer im Produktionsbereich. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit dauert derzeit 110 Tage, im Vorjahr waren es noch 100 Tage.

7.500 Personen über 50 ohne Job

Es werde auch immer schwieriger, ältere Arbeitslose zu vermitteln, sagt Snobe. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre um fast 17 Prozent auf 7.500 gestiegen. Bei den Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 12,5 Prozent auf 17.400 Personen, bei den Frauen um fast acht Prozent auf 15.000 Personen.

Dayli- und Niedermeyer-Schließungen treffen hart

Auch die jüngsten Entwicklungen beim Schlecker-Nachfolger dayli und der Elektrokette Niedermeyer lassen keine Entspannung aufkommen. „Dayli beschäftigt die meisten Mitarbeiter in der Steiermark, Niedermeyer die zweitmeisten. Wir müssen befürchten, dass die Steiermark von den Schließungen besonders hart betroffen ist“, so der AMS-Chef.

Dayli beschäftigt derzeit noch 800 Steirer, in den steirischen Filialen von Niedermeyer sind noch 80 Personen angestellt. Mit einem Plus von fast 14 Prozent sei der Handel im Mai ohnehin überdurchschnittlich stark betroffen, sagt Snobe.

Leichtes Minus in Mureck und Weiz

Nach Bezirken ist die Zahl der Arbeitslosen in Gleisdorf mit 24,5 Prozent am stärksten gestiegen. In Fürstenfeld und Leoben hat es im Mai im Vergleich zum Vorjahr um knapp 18 Prozent, in Murau um 17,2 Prozent mehr Arbeitslose gegeben. Ein leichtes Minus verzeichnen Mureck und Weiz.

Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen jedes Monat gestiegen, so auch im April. In diesem Monat waren 35.000 Steirer ohne Job - mehr dazu in Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen (2.5.2013).

Link: