Missbrauch in Jugend-WG: Ermittlungen laufen
Vier junge Mädchen sollen in einer von der Stadt Graz betreuten Jugendwohngemeinschaft über längere Zeit hindurch von ebenfalls dort untergebrachten Burschen sexuell missbraucht worden sein - mehr dazu in Mädchen in Grazer Heim jahrelang missbraucht (3.3.2013), sowie Vergewaltigungen in Heim: Weitere Details bekannt. (5.3.2013) und Missbrauch in Jugendheim: Mutter klagt (7.3.2013).
Ermittler wühlen sich durch Aktenberge
Das Land spricht von einem „eineinhalb Meter hohen Aktenberg“, durch den man sich durcharbeiten müsse. Deshalb würde die Überprüfung noch andauern und zwar bis Juli. Geprüft werde der Fall sowohl aus sozialarbeiterischer, pädagogischer und juristischer Sicht. Geprüft wird auch von der Stadt Graz, Ergebnis gibt es bis jetzt auch hier keines.
Auch Staatsanwaltschaft ermittelt noch
In der Endphase sind die Ermittlungen bereits bei der Staatsanwaltschaft Graz und zwar gegen die drei Burschen. Sie sind nach wie vor wegen des Verdachts der Vergewaltigung und des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen in Untersuchungshaft. Ob Anklage erhoben wird, soll sich demnächst entscheiden.
Psychologische Betreuung für Bewohner und Betreuer
In der Jugend-WG sind einige Sofortmaßnahmen umgesetzt worden. So werden Jugendliche und Betreuer der betroffen Wohngemeinschaft seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe psychologisch betreut. In allen Jugendwohngemeinschaften der Stadt wurde die Zahl der Betreuer erhöht. Auch die Zimmertüren der Jugendlichen sind inzwischen von innen verschließbar, von außen allerdings durch die Betreuer jederzeit zu öffnen - mehr dazu in Heimmissbrauch: Behörden prüfen System (8.3.2013). Die Frage, warum die Übergriffe haben passieren können und wie man sie künftig sicher verhindern kann, ist aber nach wie vor offen.