Offshore-Leaks: Drei steirische Adressen

Die sogenannte „Offshore-Leaks“- Datei sorgt seit dem Wochenende für Wirbel. Auf der Liste befinden sich auch 53 österreichische Unternehmen, die ihr Geld angeblich auf Bankkonten in Steueroasen angelegt haben. Darunter sind auch drei steirische Adressen.

„Offshore-Leaks“ enthält die Daten von 100.000 geheimen Körperschaften, die ihr Vermögen auf Konten in zehn Steueroasen geparkt haben. Sie entgehen damit teilweise den Steuern, die sie eigentlich in ihren Heimatländern entrichten müssten. Allerdings zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass die bisher veröffentlichten Daten zu hinterfragen sind.

Geldscheine

FOTOLIA/ElenaR

Steuerschonende Geladanlagen in weltweiten Steueroasen.

Fragezeichen bei „Betroffenen“

Unter den in der „Offshore-Leaks“- Datenbank angeführten 53 österreichischen Firmen bzw. Unternehmern finden sich auch drei Steirische: Ein Unternehmen in Leoben, ein steirischer Holzindustriebetrieb und eine Grazer Allgemeinmedizinerin haben demnach ihr Geld steuerschonend auf den British Virgin Islands angelangt.

Fragt man bei den Betroffenen nach, kann man sich dort nicht erklären, wie man auf diese Liste geraten ist: Die Grazer Ärztin etwa betont, kein einziges Offshore-Konto zu besitzen. Das angeführte Holzindustrieunternehmen gibt es seit mehr als zehn Jahren nicht mehr, wie der Geschäftsführer des Nachfolgebetriebs gegenüber ORF Radio Steiermark bestätigt.

Offshore heißt nicht automatisch illegal

Die Aufdecker, die die „Offshore-Leaks“ den Journalisten zugespielt haben, betonen allerdings, dass durchaus auch Unternehmen und Stiftungen in Steuerparadiesen legitimen Zwecken dienen können. Nur weil jemand ein Konto in einer Steueroase habe, hieße das noch nicht, dass durch diese Konstruktionen Gesetze gebrochen werden.

Dass das Anlegen von Geld in Steuerparadiesen aber nicht unproblematisch ist und durchaus zu Konsequenzen führen kann, beweist in Österreich der Fall von Herbert Stepic. Der Vorstandsvorsitzende von Raiffeisen International trat Ende Mai zurück, nach dem private Offshore-Geschäfte von ihm bekannt geworden waren. Stepic betont allerdings, er habe diesen Schritt gesetzt, um einen Image-Schaden von der Raiffeisengruppe abzuwenden - mehr dazu in - Steueroasen: „Regulatorische Gründe“ (10.5.2013).

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