Alpine-Insolvenz: Lieferanten zittern

Die Zukunft des insolventen Bauunternehmens Alpine ist nach wie vor unklar. Die steirische Bausparte fürchtet, die Insolvenz werde fatale Folgen für einige Lieferanten haben. Das Land stockt indessen das Budget für den Straßenbau auf.

Einige Baustellen der Alpine sind bereits verwaist, etwa die der Volksschule St. Peter in Graz. Es handle sich um jene Baustellen, bei denen die Alpine allein der Auftragnehmer ist, sagt der Landesinnungsmeister der Bausparte, Alexander Pongratz.

Alpine zählt in der Steiermark zu den fünf größten Baufirmen

Schwierigkeiten schon lange vermutet

In der Baubranche habe man seit Monaten vermutet, dass die Alpine in Schwierigkeiten sei, so Pongratz. „Man hat es dann natürlich auch daran gemerkt, dass die Alpine auch mit Preisdumping versucht, die Auftragsbücher zu füllen, was ja natürlich ganz klar ist, weil mit vollen Auftragsbüchern kann ich auf die finanzierenden Banken einen anderen Druck ausüben.“

Nachfolgekonkurse befürchtet

Viele Alpine-Mitarbeiter bangen derzeit um ihre Jobs - mehr dazu in Alpine-Pleite: 400 Jobs wackeln in der Steiermark. Grundsätzlich sind laut Pongratz die Umsätze in der Baubranche sehr gut, die Aufträge vorhanden. Deshalb geht er davon aus, dass viele Alpine-Mitarbeiter bei anderen Firmen unterkommen. „Ob jetzt eine andere Firma die Baustelle direkt übernimmt, auch schon mit Personal oder eben einfach nur den Dienstgeber wechseln. Ich glaube für die Mitarbeiter wird es keine so katastrophalen Auswirkungen haben“, so Pongratz.

Fatal könnte sich die Insolvenz allerdings auf Lieferanten der Alpine auswirken, so der Landesinnungsmeister: „Ich glaube, dass es da sicher Nachfolgekonkurse geben kann.“ Vom Frächter über den Innenputzer bis zum Elektriker, so Pongratz, könnten vor allem viele Klein- und Mittelbetriebe Zahlungsausfälle nicht verkraften.

Investition soll Signal an Wirtschaft vor allem in den Regionen sein, so Buchmann

Land investiert zusätzlich in Straßenbau

Das Land Steiermark reagiert auf die Alpine-Pleite und die damit verbundene schwierige Situation für die heimische Bauwirtschaft mit einer Millionenspritze für den Straßenbau. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) kündigte an, dass heuer 15 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau des steirischen Straßennetzes investiert werden sollen.

Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) ist über den Zuschuss erfreut: „Es ist schön, dass die Reformpartnerschaft eingesehen hat, dass je weiter die Sanierungen geschoben werden, diese umso teurer werden. Außerdem ist es angesichts der angespannten Lage am Arbeitsmarkt im Bausektor wichtig, Investitionen zu tätigen und Arbeitsplätze so zu erhalten.“

Auch die Winterbauoffensive soll wieder in Gang gesetzt werden - wieviel Geld dafür zur Verfügung stehen wird, soll im Herbst bekanntgegeben werden.

Rettungsversuch läuft

Einen Tag, nachdem das Bauunternehmen Alpine Insolvenz angemeldet hat, ist weiterhin unklar, wie es mit dem Konzern weitergehen soll. Donnerstagnachmittag findet ein erstes Treffen zwischen Masseverwalter und dem Management der Alpine statt. Knapp 5.000 Mitarbeiter in Österreich sind laut Sozialministerium direkt vom Konkurs des Bauriesen Alpine betroffen - mehr dazu in Rettungsversuch für Tausende Jobs (ORF.at).

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