Riesiger Datenbunker in Kapfenberg

250 Meter unter dem Höhenkogel bei Kapfenberg hat die Kapsch Gruppe eine der größten Datenbanken Österreichs errichtet. In diesem Hochsicherheitstrakt verwaltet das Technologieunternehmen sensible Daten von mehr als 100 Unternehmen.

In Zeiten von Datenklau und Bespitzelung ist die Sicherung von Daten ein heikles Thema geworden. In Kapfenberg, an der Semmeringschnellstraße (S6), hat die Kapsch Gruppe das riesige, unterirdische Rechenzentrum „earthDATAsafe“ untergebracht.

Kapsch

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Über ein Stollensystem gelangt man in den Hochsicherheitstrakt

Sicherheit durch Stollensystem

Die Datenbank befindet sich in einem 2,5 Kilometer langen Stollen- und Bunkersystem aus dem Zweiten Weltkrieg. In diesem Hochsicherheitstrakt verwalte Kapsch die Daten von mehr als 100 österreichischen Unternehmen, sagt Kapsch-Vorstand Jochen Borenich: „So sind zum Beispiel Unternehmen aus der Finanzdienstleistungsbranche dabei wie eine Österreichische Volksbanken AG oder eine Payments Services Austria.“

„Mehrere Millionen USB-Sticks an Daten“

Die Payments Services Austria betreibt in Österreich rund 8.000 Bankomaten. Die Infrastruktur für die Transaktionen und die Bankomatterminalüberwachung läuft bei Kapsch in Kapfenberg zusammen. Das gesamte Datenvolumen, das unterirdisch verwaltet und rund um die Uhr überwacht wird, sprenge jegliche Vorstellungskraft, so Borenich: "Das ist schwierig zu greifen, weil wir jetzt in technische Begriffe reinkommen wie Petabyte und mehr. Wenn man das versucht, in Einheiten zu übersetzen, die jeder kennt, so könnte man sagen, dass hier mehrere Millionen USB-Sticks an Daten lagern.“

Anlage wird rund um die Uhr überwacht

Zutritt haben nur wenige, und wer hinein darf, schafft das nur über ein ausgeklügeltes System und mehrere Sicherheitsschleusen. Zehn Mitarbeiter sind bei Kapsch in Kapfenberg beschäftigt. Die gesamte Anlage wird zudem von Zentralen in Graz und Wien aus sieben Tage die Woche, rund um die Uhr, überwacht.

Daten vor Hackerangriffen geschützt

Die Kunden von Kapsch setzen zur Sicherung ihrer Daten auf österreichisches Know-How, sagt der Leiter der Informationstechnik, Günter Englert: "Wir haben hier diesen Vorteil, dass die Daten unserer Kunden in Österreich und nicht irgendwo nicht klar definiert weltweit liegen.“ Die Daten sind in Kapfenberg nicht nur vor Erdbeben und anderen Naturkatastrophen sicher, sondern sollen auch Hackerangriffen standhalten.

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